Warum 300 Bulgaren nach Horn zogen
Den neuen Bewohnern, es sind mittlerweile an die 300, sind Sozialhilfe, Kindergeld und Gratis-Wohnungen zugesprochen worden. Die 6000 Bewohner von Horn, sehen sich zunehmend mit Problemen konfrontiert: Es gebe Lärm, Vermüllung und auch Prostitution.
Die Schnauze voll
Einer der direkt betroffenen ist Burkhart Weecke (69). Seit 1869 ist das Haus in Familienbesitz. Er sagt zu Bild:
„Ich habe die Schnauze voll. Da kaufen dubiose Geschäftsleute die alten Häuser auf und packen sie voll mit Menschen. Die Wohnungen sind alle überfüllt, vergammeln.“ Er will wegziehen, sagt er.
Das kann eine kleine Kommune nicht schaffen
Der parteilose Stadtkämmerer Ingo Barz (57) fordert in einem Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (58, CDU) dringend um Hilfe. Barz zu Bild: „Das kann eine kleine Kommune wie wir nicht schaffen.“
Offenbar sind die alten Häuser am Fuße des Teutoburger Waldes, so die Informationen von Bild „in einen Geld-Kreislauf von Spekulanten und Schlepperbanden geraten“.
Strohmänner kaufen Schrottimmobilien
Eine Masche welche auch von anderen Städten bekannt ist: „Strohmänner kaufen Schrottimmobilien zu Spottpreisen, lassen dann Osteuropäer, ausgestattet mit Miet- und teilweise gefälschten Arbeitsverträgen, einziehen. Nach wenigen Monaten melden sich die neuen Mieter arbeitslos, beantragen Sozialleistungen“, kolportiert Bild.
Froh, wenn die pünktlich ihre Miete zahlen
So sagt einer der Eigentümer, der im Mercedes vorfahrende Mustafa K., türkischer Geschäftsmann aus Bielefeld zu Bild: „Ich habe die Leute nicht hergeholt. Ich bin froh, wenn ich von denen pünktlich die Miete bekomme.“
Das Haus hat er ersteigert und an vier Familien aus Bulgarien vermietet.
Auch in einem anderen Haus treffen die Bild-Reporter auf eine Familie aus Bulgarien. Sie setzt sich aus Vater Christo (28), Frau Sueshka (27), die vier Kinder (11 Monate, 6, 7 und 8 Jahre) sowie Neffe Plamen (19) zusammen. Gemeinsam bewohnen sie 80 Quadratmeter, die Miete (700 Euro) zahlt das Amt, dazu gibt es 853 Euro Kindergeld.
Der Vater zu Bild: „Im Moment habe ich keine Arbeit, bekomme deswegen noch 400 Euro von der Stadt. Vorher habe ich auf dem Bau gearbeitet.“
Damit erhält die siebenköpfige Familie fast 2000 Euro im Monat. Gemessen an dem Durchschnittseinkommen in Bulgarien, welches bei 440 Euro liegt, ein kleines Vermögen.
Vater Christo zu Bild: „Wir wollen einfach nur ein besseres Leben.“,