Kehren Engel nach Pinzon zurück?
Die beiden Figuren waren im Jahre 1971 aus der Pinzoner St. Stephanuskirche entwendet worden (UT24 berichtete). Sie stammen aus der Zeit um 1490 und aus der Hand von Hans Klocker. Welchen Weg sie seit damals genau genommen haben, liegt im Dunkeln. Gesichert ist allerdings: Der renommierte Vorarlberger Kunstsammler Kuno Mayer hat die beiden Reliefs im Jahr 2007 in einem Schweizer Auktionshaus rechtmäßig und ohne Vorwissen zur zweifelhaften Herkunft ersteigert. Dass sie überhaupt in die Aktion gelangen konnten, ist vermutlich einem Versäumnis der Verantwortlichen und Beamten kurz nach dem Diebstahl vor fast einem halben Jahrhundert zuzuschreiben.
Durch Zufall entdeckte Dr. Matthias Weniger vom Bayerischen Nationalmuseum, ein enger Bekannter von Hochw. Anton Markart, seines Zeichens Kurat der St. Stephanuskirche, die Werke in einem Kunstkatalog. Mayer war zu diesem Zeitpunkt bereits rechtmäßiger Eigentümer der beiden mittelalterlichen Engelreliefs. Dies wurde von der Staatsanwaltschaft Bozen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Feldkirch geprüft und bestätigt.
Nachdem viel Staub um die Geschichte aufgewirbelt und gegen Kuno Mayer in ungerechtfertigter Weise der Vorwurf der Hehlerei laut geworden war, nahmen Vertreter des zuständigen Pfarrgemeinderates selbst Kontakt mit dem Sammler auf. Besonders Ortspfarrer Hochw. Michael Ennemoser tun die vorschnellen Anschuldigungen gegen Mayer leid. Letzterer zeigte sich nun versöhnlich und vor allem großzügig. Obwohl er die Engelsfiguren zu einem hohen Betrag ersteigert hatte, sei er grundsätzlich bereit, diese in die Pinzoner Stephanskirche zurückkehren zu lassen.
Seit dem Diebstahl zieren zwei Kopien der Engel, gestiftet von der örtlichen Schützenkompanie, den Altar. Nun könnten in der Stephanskirche in Pinzon wieder die Originale zu sehen sein. „Es ist sehr erfreulich, dass es nach so vielen Jahren gelungen ist, diese Figuren auszuforschen“, meint die Montaner Bürgermeisterin Monika Dalvai Hilber gegenüber UT24.