Transitverkehr dominiert weiterhin Tirols Autobahnen

Transitanteil bei 57 Prozent – kaum Veränderung seit 2021
Wie das Land Tirol mitteilt, wurden im Herbst 2024 an den Kontrollstellen Kundl und Radfeld auf der A12 Inntalautobahn insgesamt 5.060 Lkw-Fahrer persönlich befragt. Ziel war es, aktuelle Daten über den Schwerverkehr zu sammeln, um bestehende Maßnahmen zu überprüfen und neue Lösungsansätze gegen die Transitbelastung zu entwickeln. Verkehrslandesrat René Zumtobel erklärte: „Leider sehen wir im Vergleich zur letzten Erhebung 2021 wenig Veränderung.“
Demnach beträgt der Transitanteil weiterhin 57 Prozent. 38 Prozent der Transporte erfolgen zwischen Italien und Deutschland. 43 Prozent der Fahrten beginnen oder enden in Österreich. Betrachtet man Tirol als eigenes Bezugsgebiet, liegt der Anteil des reinen Durchgangsverkehrs sogar bei 63 Prozent. Der Binnenverkehr innerhalb Österreichs macht 12 Prozent aus, während 25 Prozent der Fahrten Tirol als Quelle oder Ziel haben.
Die Erhebung basiert auf Befragungen im September und Oktober 2024 an jeweils drei Tagen und zwei Nächten. Die Stichprobe wurde mit Mautdaten der ASFINAG hochgerechnet, wobei Fahrtrichtung, Achsenzahl, Zeitbereich und Zulassungsstaat berücksichtigt wurden.
Moderne Fahrzeugflotten und Fokus auf Nahrungsmitteltransporte
Wie das Land Tirol weiter mitteilt, wird Tirols Autobahnnetz fast ausschließlich von modernen Fahrzeugen genutzt. 99,8 Prozent der Lkw entsprechen der neuesten Abgasnorm Euroklasse 6. Das Durchschnittsalter der Lkw liegt bei 3,3 Jahren – im Transitverkehr sogar bei nur drei Jahren. Verkehrslandesrat Zumtobel sieht darin einen Erfolg der strengen Fahrverbote und der dichten Schwerverkehrskontrollen.
Beim Transportgut dominieren Nahrungs- und Genussmittel mit einem Anteil von 20 Prozent. Weitere häufige Güter sind Sammelgut (8 Prozent) sowie chemische Erzeugnisse und Gummi- und Kunststoffwaren (je 7 Prozent). Der Anteil an Leerfahrten ist mit 11,5 Prozent niedrig und nur leicht höher als 2021. Im Transitverkehr sind lediglich 2,3 Prozent der Lkw unbeladen. Ein durchschnittlich beladener Lkw transportiert rund 13,2 Tonnen – ein Wert, der sich seit Jahren kaum verändert hat.
In den Nachtstunden zwischen 22 und 5 Uhr zeigt sich ein etwas anderes Bild: 38 Prozent der Transporte entfallen auf Nahrungs- und Genussmittel, 13 Prozent auf Post- und Paketsendungen. Auch in der Nacht bleibt der Transitanteil hoch: 47 Prozent der Lkw, die Tirol passieren, tun dies trotz Nachtfahrverbot – ermöglicht durch Ausnahmeregelungen etwa für verderbliche Waren.
Zum Abschluss stellt Zumtobel klar: „Die Zahlen belegen, dass wir an den richtigen Hebeln ansetzen. Die Maßnahmen wirken, und solange es keine bessere internationale Lösung zur Entzerrung des Straßenverkehrs gibt, werden wir diese im Sinne der Tiroler Bevölkerung konsequent fortführen.“






