von gk 24.04.2025 15:11 Uhr

Judenhass – importiert, geduldet, verharmlost

Der neue Antisemitismus-Bericht der Israelistischen Kultusgemeinde (IKG) zeigt: Die größte Gefahr für Juden in Österreich kommt klar aus muslimisch geprägten Milieus. Wer das Problem weiter beschönigt oder relativiert, macht sich mitschuldig.

APA (Symbolbild/dpa)

1.520 antisemitische Vorfälle zählt der aktuelle Bericht für das Jahr 2024. Das sind um 32,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Besonders alarmierend: Fast 30 Prozent der Taten sind muslimisch motiviert. Die größte Einzeltätergruppe kommt nicht mehr aus dem rechtsextremen Milieu – sondern aus jenen migrantisch geprägten Milieus, die die politisch Verantwortlichen viel zu lange nicht beim Namen genannt haben. Mehr als die Hälfte der Angriffe auf jüdische Menschen stammt mittlerweile aus diesem Umfeld.

Auf dem anderen Auge blind

Es war lange bequem, Antisemitismus vor allem bei Neonazis und Altnazis zu verorten. Doch diese Lesart bricht zusammen, wenn man die Fakten ernst nimmt. Es geht hier nicht um Pauschalurteile, sondern um eine real existierende Gefahr, die man sehenden Auges zugelassen haben. Politische Feigheit hat sich in jahrzehntelanges Wegsehen verwandelt. Wer auf Antisemitismus nur dann reagiert, wenn er von rechts kommt, macht sich unglaubwürdig – und blind für das, was heute wirklich passiert.

Toleranz gegenüber Intoleranz ist Selbstaufgabe

Während Antisemitismus aus muslimischem Hintergrund rasant wächst, hält sich die Politik bedeckt. Warum? Aus Angst, in der falschen Ecke zu stehen. Aus Angst, als „islamfeindlich“ zu gelten. Doch diese Angst hat einen hohen Preis. Sie hat dazu geführt, dass wir auf Schulhöfen, in Moscheen und auf Social Media einen Hass dulden, der sich längst in Gewalt verwandelt hat. Wer den Holocaust relativiert, wer Hamas-Terror als „Widerstand“ rechtfertigt oder „Kill Jews“ skandiert, ist kein missverstandener Jugendlicher – sondern ein Gefährder.

Antisemitismus ist kein Integrationsproblem mehr. Er ist das Ergebnis einer Integrationsverweigerung, die viel zu oft entschuldigt wurde. Die Schule hat versagt, weil sie Wertevermittlung zur Nebensache machte. Die Politik hat versagt, weil sie nicht den Mut hatte, klare Grenzen zu ziehen und weil sie in falsch verstandener Toleranz lieber zuschaute als zu handeln.

  • Screenshot / Jahresbericht 2024 IKG

Die IKG hat mit ihrem Bericht den Finger tief in die Wunde gelegt. Jetzt braucht es ehrliche Debatten. Klare Forderungen. Null Toleranz gegenüber jeder Form von Antisemitismus – auch jenem mit Palituch, vor dem viel zu lange weggeschaut wurde. Jüdisches Leben in Österreich muss geschützt, geschätzt und verteidigt werden.

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