von ag 20.04.2025 17:15 Uhr

Hüttenwirt kritisiert respektlosen Umgang mit Winterbiwak

Seit drei Jahrzehnten betreut Giancarlo Lenatti das auf fast 3.600 Metern gelegene „Rifugio Marco e Rosa“ in der Lombardei – doch so verärgert wie in diesem Winter zeigte sich der erfahrene Hüttenwirt selten. In einem öffentlichen Beitrag auf der Facebook-Seite der Alpenvereinssektion Valtellinese machte er seinem Ärger Luft: Immer wieder werde die Notunterkunft von Bergsteigern in einem völlig unzumutbaren Zustand hinterlassen.

Symbolbild von Petra auf Pixabay

Seit drei Jahrzehnten betreut Giancarlo Lenatti das auf fast 3.600 Metern gelegene „Rifugio Marco e Rosa“ in der Lombardei – doch so verärgert wie in diesem Winter zeigte sich der erfahrene Hüttenwirt selten. In einem öffentlichen Beitrag auf der Facebook-Seite der Alpenvereinssektion Valtellinese machte er seinem Ärger Luft: Immer wieder werde die Notunterkunft von Bergsteigern in einem völlig unzumutbaren Zustand hinterlassen.

Allein in den vergangenen Monaten musste Lenatti bereits vier Mal feststellen, dass die Tür zum Winterraum offenstand – ein Versäumnis mit weitreichenden Folgen: Der Biwakraum, eigentlich als sicherer Rückzugsort bei extremer Witterung gedacht, war mehrfach mit Schnee gefüllt, Matratzen durchnässt, Decken klamm. Der Schutzraum sei zwar inzwischen notdürftig freigeräumt worden, die durchweichten Schlafgelegenheiten blieben jedoch vorerst unbrauchbar. Aufgrund der Höhenlage ist eine Trocknung im Freien erst ab Juni möglich, wie Südtirol News berichtete.

Die Hütte sollte ursprünglich zu Ostern wieder ihren regulären Betrieb aufnehmen. Doch als Lenatti gemeinsam mit seinem Team zur Vorbereitung eintraf, bot sich ein Bild der Verwüstung – verursacht nicht zuletzt durch ein schweres Unwetter, das Norditalien jüngst getroffen hatte. Seither sitzen die Helfer auf der Hütte fest, da Wetter und Schneelage bislang weder einen Abstieg noch einen Helikopterflug erlauben.

Hohe Geldsummen

Was Lenatti besonders frustriert: Die wiederholten Schäden kosten jedes Mal rund 1.500 Euro – allein für den Helikoptertransport auf den Gipfel. Der Hüttenwirt spricht von einer neuen Generation an Alpinisten, der es offenbar an Respekt und Verantwortungsbewusstsein fehle. Angesichts der wiederholten Vorkommnisse stellt Lenatti nun sogar die Zukunft des Winterbiwaks infrage.

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