von ag 20.04.2025 07:45 Uhr

„Das Licht weitergeben“ – UT24-Osterinterview zum Sonntag

Der Ostersonntag ist einer der bedeutendsten Feiertage im Christentum. Er markiert die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, wie sie im Neuen Testament der Bibel beschrieben wird. Christen auf der ganzen Welt feiern diesen Tag als Sieg des Lebens über den Tod und als Grundstein ihres Glaubens. Anlässlich der Osterfeiertage war UT24 im Gespräch mit dem Offizial und Kanzler der Diözese Bozen-Brixen, Fabian Tirler.

Bild von Megan Hall auf Pixabay

Der Ostersonntag folgt auf die Karwoche, in der das Leiden und Sterben Jesu im Mittelpunkt steht. Besonders der Karfreitag, an dem Jesus gekreuzigt wurde, ist für viele Gläubige ein stiller, besinnlicher Tag. Doch mit dem Ostersonntag wandelt sich die Stimmung: Aus Trauer wird Freude, aus Dunkelheit wird Licht.

Anlässlich zum Ostersonntag hat UT24 Fabian Tirler, Offizial der Diözese Bozen-Brixen, kontaktiert. Es liege an uns die Osterbotschaft an die nächste Generation weiterzugeben. Dies gelinge am Besten mit Freude über das Leben Jesu, so der Offizial.

UnserTirol24: Herr Tirler, was bedeutet der Ostersonntag für das Christentum?

Ostern ist das größte Fest des Kirchenjahres. Wir feiern die Mitte des christlichen Glaubens: dass Jesus, der am Kreuz gestorben ist, der begraben wurde, der also wirklich tot war – dass dieser Jesus lebt, dass er von den Toten auferstanden ist. Wir feiern aber nicht nur die Erinnerung an eine Geschichte, die damals, vor 2.000 Jahren, ein „happy end“ hatte. Wir feiern vielmehr, dass die Auferstehung Jesu auch mit uns, mit unsrem Leben zu tun hat. Denn durch unsere Taufe sind wir hineingetaucht worden in Jesu Tod und Auferstehung, durch die Taufe hat Jesus uns Anteil an seinem neuen Leben geschenkt. Die zentralen Symbole der Liturgie der Osternacht sind das Licht und das Wasser. Diese Symbole sind auch die wichtigsten Symbole der Taufliturgie: im Zeichen des Wassers wird die Taufe gespendet und die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet. Diese beiden Symbole begegnen uns auch auf unseren Friedhöfen: an den Gräbern unserer Verstorbenen entzünden wir Kerzen, sprengen wir Weihwasser. Durch Jesu Auferstehung haben wir die Hoffnung, dass auch die Gräber unserer Verstorbenen – und einmal auch unser eigenes Grab – nicht Endstation sind, dass unser Lebensweg nicht einfach nur in den Tod führt, sondern durch den Tod hindurch zum Leben, zu einem Leben in Fülle, das nie mehr bedroht und nie mehr begrenzt ist. Ostern ist ein Fest, das Antwort gibt auf die existenziellen Fragen unseres Lebens. Ostern ist ein Fest der Hoffnung – für uns und unser persönliches Leben, aber auch für unsere heute oft so hoffnungslose Welt.

UT24: Was ist für Sie der bewegendste Moment in der Osterliturgie?

Tirler: Sehr bewegend ist jedes Mal, wenn die Osterkerze in die dunkle Kirche getragen wird und wie dann durch das Weitergeben des Lichtes die Kirche immer heller wird. Man könnte das auf unser Leben übertragen: Wenn wir das Licht unseres Osterglaubens an unsere Mitmenschen weitergeben, wird auch unsere Welt immer heller.

UT24: Welche Botschaft würden Sie den Gläubigen am Ostersonntag mitgeben?

Tirler: Die Osterbotschaft ist nur deshalb auf uns gekommen, weil Menschen von Generation zu Generation bezeugt haben: Jesus lebt. An uns heute liegt es, diese Botschaft der nächsten Generation weiterzugeben. Das gelingt am besten, wenn wir die Freude darüber, dass Jesus lebt und wir deshalb mit ihm leben werden, auf ansteckende Weise ausstrahlen.

Fabian Tirler, Offizial der Diözese Bozen-Brixen – Foto: Fabian Tirler

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