Montan: Neue Ratsche für den Kirchturm – Geschenk aus Lans
In diesem Jahr erhielt das Brauchtum ein besonderes neues Element: eine handgefertigte Ratsche aus der Partnergemeinde Lans.
Gefertigt wurde das neue Klanginstrument in liebevoller Handarbeit von Martin Hager, Oberleutnant der Schützenkompanie Lans. Gemeinsam mit Hauptmann Christian Meischl brachte er das Geschenk am Gründonnerstag persönlich nach Montan. Die Ratsche fand schließlich unterhalb des Glockenstuhls ihren Platz – nicht ohne logistischen Aufwand: Aufgrund ihrer Größe konnte sie nur mit Hilfe eines Kranautos des Bauunternehmens Philipp Thaler durch eine passende Öffnung in den Turm gehoben werden.
Am Karfreitag um 6:30 Uhr war es dann so weit: Die neue Ratsche kam erstmals zum Einsatz und verbreitete ihren charakteristischen Klang weit über den Ort. Zahlreiche Kinder hatten sich gemeinsam mit Lukas Wegscheider aufgemacht, um beim Ratschen im Turm dabei zu sein.
Die Schützenkompanie Montan zeigte sich überaus dankbar für dieses besondere Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit. Mit dem neuen Instrument wird nicht nur eine altehrwürdige Tradition aufrechterhalten, sondern auch die enge Beziehung zur Partnergemeinde Lans weiter gestärkt.
Hintergrund: Was ist das Ratschengehen?
Das Ratschengehen ist ein alter Brauch in vielen katholischen Regionen Mitteleuropas. Während der sogenannten „Glockenstille“ von Gründonnerstag bis Karsamstag – wenn laut liturgischer Tradition die Kirchenglocken „nach Rom fliegen“ – übernehmen Ratschen, hölzerne Lärminstrumente, die Aufgabe des Glockenrufs. In vielen Orten ziehen Kinder mit kleinen Handratschen durch die Straßen, rufen zu Gebet oder Gottesdienst auf oder begleiten die liturgischen Zeiten. In Montan – und vielen anderen Dörfern Südtirols – findet das Ratschen zusätzlich vom Kirchturm aus statt – ein Zeichen gelebten Brauchtums, das über Generationen weitergegeben wird.
