von ih 16.04.2025 13:21 Uhr

„Desolater Zustand des Bahnhofs Brixen“

Der Bahnhof Brixen, 2022 noch als „Bahnhof des Jahres“ ausgezeichnet, sorgt aktuell für Empörung: Von barrierefreier Infrastruktur fehlt jede Spur. Besonders für Menschen mit Behinderung ist die derzeitige Situation kaum tragbar.

Alex Ploner und Hans Jörg Ellemund - Foto: Team K

„Das ist eine Farce“

Seit über einer Woche ist der Aufzug, der zu den Bahnsteigen führt, defekt. Für mobilitätseingeschränkte Personen bedeutet das: kein Zugang zum Zugverkehr. Hinzu kommt, dass das barrierefrei umgebaute Gleis 1 gar nicht angefahren wird – Züge halten weiterhin am nicht barrierefreien Gleis 2. Das Team K kritisiert diesen Zustand scharf und fordert sofortige Maßnahmen.

„Was bringt ein barrierefreier Umbau, wenn die Züge nicht dort halten? Das ist eine Farce. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen werden systematisch ausgeschlossen“, erklärt Hans Jörg Ellemund, Mitglied der Arbeitsgruppe „Menschen mit Behinderung“ der Stadt Brixen. Er hat inzwischen Strafanzeige gegen den italienischen Schienenbetreiber RFI bei der Bahnpolizei und Staatsanwaltschaft erstattet. „Der Zustand ist nicht nur peinlich, sondern diskriminierend. Ein defekter Aufzug über mehr als eine Woche hinweg – das ist inakzeptabel.“

Auch Hygiene eine Zumutung

Auch die hygienischen Zustände im Bahnhof sorgen für Kopfschütteln. Verschmutzte Toiletten, unangenehme Gerüche und fehlende Hygieneartikel machen den Aufenthalt für Reisende zu einer Zumutung. Besonders für Menschen, die auf eine saubere Umgebung angewiesen sind, ist das ein unhaltbarer Zustand.

Der Landtagsabgeordnete Alex Ploner vom Team K fordert Konsequenzen: „Der Titel ‚Bahnhof des Jahres‘ ist unter diesen Umständen ein Hohn. Ich fordere die Aberkennung dieser Auszeichnung. Der Bahnhof Brixen ist aktuell ein Ort der Ausgrenzung.“

Ploner kündigt außerdem eine Landtagsanfrage an, um die Hintergründe der Missstände zu beleuchten. „Es muss geklärt werden, wer die Entscheidung trifft, aus Zeitgründen das nicht barrierefreie Gleis zu nutzen, obwohl ein teures barrierefreies Gleis existiert. Die Rechte von Menschen mit Behinderung sind kein nice-to-have – sie sind gesetzlich garantiert.“

Das Team K fordert die sofortige Reparatur des Aufzugs, die Nutzung des barrierefreien Gleises 1 sowie die Verbesserung der hygienischen Bedingungen im Bahnhof. Der Appell ist klar: Statt Ausreden braucht es endlich Lösungen.

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