von ih 11.04.2025 18:28 Uhr

Südtirol: Deutsch soll vor Schuleintritt verpflichtend werden

Die Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich erfreut über den Vorschlag der Arbeitsgruppe zur deutschen Schule in der Südtiroler Volkspartei (SVP), Vorschulklassen zum Erwerb der deutschen Sprache einzuführen. Die Bewegung sieht darin einen wichtigen Schritt in Richtung besserer Vorbereitung nicht-deutschsprachiger Kinder auf die deutsche Grundschule – und eine langjährige eigene Forderung endlich aufgegriffen.

Foto: Süd-Tiroler Freiheit

Jahrelange STF-Forderung wird umgesetzt

Konkret sollen Kinder mit anderer Muttersprache bereits vor Schuleintritt gezielt Sprachkenntnisse erwerben. Grundlage für den Besuch solcher Klassen sollen Sprachstandserhebungen im Kindergarten sein. Ziel sei ein sicherer und sprachlich kompetenter Start in die Grundschule.

„Dass unsere Forderung nun umgesetzt werden soll, ist ein Erfolg für die deutsche Schule“, betont Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit. „Wir haben diese Maßnahme über Jahre eingefordert – jetzt braucht es auch konsequente Weiterentwicklung und eine rasche Realisierung.“

Kinder sollen zuerst Deutsch lernen

Doch die Bewegung belässt es nicht bei der Zustimmung zur Vorschulklasse. Aus ihrer Sicht braucht es darüber hinaus weitere Maßnahmen, um eine erfolgreiche Integration in die deutsche Schule zu ermöglichen. Dazu zählt sie eine Obergrenze für nicht-deutschsprachige Kinder pro Klasse, eigene Deutschförderklassen für sogenannte Quereinsteiger sowie die aktive Verwendung der deutschen Sprache im Pausenhof.

Ein besonderes Augenmerk legt die Süd-Tiroler Freiheit auf Kinder, die erst später ins deutsche Schulsystem einsteigen, beispielsweise in der Mittel- oder Oberschule. Für sie fordert sie spezielle Förderklassen. „Diese Kinder dürfen nicht einfach in bestehende Klassen gesetzt werden, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen oder zu verstehen“, erklärt Knoll.

„Sie müssen ein Schuljahr lang sprachlich vorbereitet werden, um danach dem Unterricht gut folgen zu können. Das bedeutet für uns einen Schritt hin zu wirklicher Integration.“

Finanzielle Anreize für Lehrer an Brennpunktschulen

Als warnendes Beispiel nennt die Bewegung die Situation an der Goetheschule in Bozen, wo überforderte Lehrkräfte und besorgte Eltern den akuten Handlungsbedarf deutlich gemacht hätten. Die Süd-Tiroler Freiheit unterstützt daher auch den Vorschlag, Lehrer an sogenannten Brennpunktschulen finanzielle Anreize zu bieten.

Ein weiterer zentraler Punkt für die Süd-Tiroler Freiheit ist die soziale Sprachpraxis: Auch außerhalb des Unterrichts solle Deutsch aktiv gesprochen werden – insbesondere in den Pausen.

Zwar wolle man hier nicht mit Zwang oder Strafen arbeiten, betont die Bewegung, aber: „Es geht um die Chance für die Kinder, das im Unterricht erlernte Sprachwissen im Spiel und in der Unterhaltung mit den anderen Kindern am Pausenhof regelmäßig anzuwenden.“

Grundpfeiler der Autonomie nachhaltig sichern

Gezielte Maßnahmen seien in vielen Orten notwendig – etwa in Bozen, Leifers, Meran, Blumau, Franzensfeste und Salurn. Nur so könne laut der Süd-Tiroler Freiheit der deutschsprachige Unterricht als Grundpfeiler der Autonomie nachhaltig gesichert werden.

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