von ih 10.04.2025 08:32 Uhr

„Nicht nur schöne Sonntagsreden halten, sondern endlich handeln“

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, hat einen Antrag eingebracht, um der zunehmenden Abwanderung junger Menschen aus Südtirols ländlichen Gemeinden entgegenzuwirken. Doch der Vorschlag fand im Landtag keine Mehrheit – sehr zum Ärger Knolls, der der Südtiroler Landesregierung fehlenden politischen Willen vorwirft.

Foto: STF

Es fehlt an Mitspracherecht vor Ort

„Es kann nicht sein, dass junge Einheimische aus ihren Heimatgemeinden verdrängt werden, während leerstehende Wohnungen versperrt bleiben oder an Ortsfremde vergeben werden“, erklärte Sven Knoll nach der Abstimmung im Südtiroler Landtag.

Konkret forderte sein Antrag, leerstehende WOBI-Wohnungen jungen Menschen unter 35 Jahren für maximal fünf Jahre als sogenannte „Starterwohnungen“ zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinden sollten den Bedarf erheben und dabei vor allem jene unterstützen können, „die sonst durchs Raster fallen – also jenen, die keine klassische Sozialwohnung bekommen, aber trotzdem keine Chance am freien Markt haben“.

Gemeinden sollen selbst entscheiden

Ein zweiter zentraler Punkt des Antrags war ein stärkeres Mitspracherecht der Gemeinden bei der Vergabe von Sozialwohnungen. Der Hintergrund: Immer mehr Gemeinden vermeiden die Ausweisung neuer Wohnbauzonen, da sie kaum Einfluss darauf haben, wer letztlich dort einzieht.

„Unsere Gemeinden müssen wieder selbst entscheiden können, wer in eine Sozialwohnung kommt. Es braucht keine anonyme Vergabe von oben herab, sondern gezielte Hilfe für jene, die sich für das Dorf engagieren und bleiben wollen“, so Knoll.

„Ein Schlag ins Gesicht“

Ein Blick nach Österreich diente dem Antragsteller als Vorbild: „In Niederösterreich entscheiden Gemeinden mit, wer eine Wohnung bekommt – mit durchschlagendem Erfolg. Man kann gezielt jungen Menschen, Familien oder auch wichtigen Berufsgruppen wie Ärzten Wohnraum anbieten. Damit wird die Abwanderung gestoppt, und das Vertrauen der Bürger in die Politik gestärkt.“

Dass der Antrag dennoch abgelehnt wurde, ist für Knoll ein klares Zeichen: „Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener Gemeinden, die um ihre Zukunft kämpfen. Offenbar sind Parteipolitik und Ideologie wichtiger als Lösungen für die Menschen im Land.“

Trotz der Ablehnung zeigt sich der STF-Abgeordnete kämpferisch: „Wer wirklich gegen die Abwanderung kämpfen will, darf nicht nur schöne Sonntagsreden halten, sondern muss endlich handeln. Es ist enttäuschend, dass dieser Antrag blockiert wurde – aber wir geben nicht auf.“

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