So schaut, hört und liest Südtirol heute

Fernsehen: Weniger Zuschauer, kürzere Dauer
65 Prozent der Südtiroler sehen täglich oder fast täglich fern. Weitere 20 Prozent schalten den Fernseher mehrmals pro Woche ein, acht Prozent nur gelegentlich und sieben Prozent nie. Durchschnittlich 324.000 Personen sehen pro Tag fern, rund 120 Minuten lang. Im Vergleich zu früheren Jahren ist der Fernsehkonsum rückläufig. 2021 schauten noch 80 Prozent täglich fern, 2024 sind es nur mehr 65 Prozent. Auch die tägliche Sehdauer ist gesunken.
Aus den Daten lässt sich auch herauslesen, dass ältere Menschen häufiger und länger fern sehen als jüngere. Höhere Schulbildung wirkt sich negativ auf die Fernsehnutzung aus. Italienischsprachige Zuschauer verbringen im Schnitt mehr Zeit vor dem Bildschirm als deutsch-, ladinisch- oder anderssprachige Personen.
Am meisten wird zwischen 20 und 21 Uhr ferngesehen – mit einem Spitzenwert von 213.000 Zuschauern. Am wenigsten wird nachts geschaut.
Wo schauen die meisten fern?
60 Prozent nutzen ein klassisches Fernsehgerät, 40 Prozent einen Smart-TV und 28 Prozent sehen über Smartphone, Computer oder Tablet fern. Die Smart-TV-Nutzung stieg von 33 Prozent (2021) auf 40 Prozent (2024). Auch Pay-TV wird beliebter: 40 Prozent der Bevölkerung haben ein entsprechendes Abo, 2017 waren es noch 17 Prozent.
Was wird gesehen?
Nachrichten sind mit 63 Prozent die beliebteste Programmkategorie, gefolgt von Spielfilmen (58 Prozent), TV-Serien (46 Prozent) und Sportsendungen (36 Prozent).
Mit dem Alter steigt das Interesse an Nachrichten, Quiz- und Talkshows. Jüngere bevorzugen TV-Serien und Reality-Shows. Italienischsprachige schauen häufiger Filme und Serien, deutsch- und ladinischsprachige öfter Wetterberichte.
Radio: Leichter, aber konstanter Rückgang
Täglich oder fast täglich hören 54 Prozent der Südtiroler Radio, 2012 waren es noch 64 Prozent. Die tägliche Reichweite liegt bei 58 Prozent, die durchschnittliche Hördauer bei 119 Minuten. Besonders verbreitet ist das Radiohören unter Männern, über 34-Jährigen, Erwerbstätigen sowie in den deutschen und ladinischen Sprachgruppen.
Hauptorte des Radiohörens sind das Auto (69 Prozent) und die eigene Wohnung (59 Prozent). Männer und unter 65-Jährige hören häufiger im Auto, Frauen und ältere Personen daheim.
Musik, Nachrichten und Verkehrsinfos am beliebtesten
78 Prozent der Radiohörer bevorzugen Musiksendungen, besonders Popmusik. Danach folgen Nachrichten (59 Prozent) und Verkehrsinformationen (34 Prozent). Mit steigendem Alter wächst das Interesse an klassischen Musiksendungen, Volksmusik und religiösen Beiträgen.
Zeitungslektüre: Stabil bei wöchentlicher Nutzung
40 Prozent der Bevölkerung lesen täglich oder fast täglich Tageszeitungen, 32 Prozent mehrmals wöchentlich. Die restlichen 29 Prozent lesen selten oder nie. Gedruckte Ausgaben lokaler Zeitungen verlieren Leser, während Online-Ausgaben zulegen.
Die Lesefrequenz steigt mit Alter und Bildung. Online-Zeitungen werden mit höherer Schulbildung häufiger gelesen. Abonnements besitzen 19 Prozent – deutlich mehr ältere und deutsch-/ladinischsprachige Personen.
Zeitschriften: Vor allem gedruckt und von Älteren gelesen
25 Prozent lesen wöchentlich eine Zeitschrift, 14 Prozent monatlich. Am beliebtesten sind gedruckte Ausgaben, deren Nutzung aber sinkt. Nur zwei Prozent haben ein Online-Abo. Gedruckte Zeitschriften sind bei älteren und deutsch-/ladinischsprachigen Personen besonders verbreitet.
Internet: Allgegenwärtig, besonders bei Jüngeren
81 Prozent nutzen das Internet täglich in ihrer Freizeit. Bei den 14- bis 19-Jährigen sind es 98 Prozent, bei den über 65-Jährigen nur 49 Prozent. Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer liegt bei 172 Minuten.
Die Nutzung steigt mit Bildung, Männer sind etwas aktiver online. Die häufigsten Aktivitäten sind Kommunikation (41 Prozent der Online-Zeit), Informationssuche (30 Prozent) und Medienkonsum (23 Prozent). Jüngere nutzen das Internet eher für Musik und Videos, Ältere für Nachrichten.
Soziale Medien: WhatsApp an der Spitze
Die beliebtesten Plattformen sind WhatsApp (98 Prozent), YouTube (79 Prozent), Facebook (55 Prozent) und Instagram (54 Prozent). Die Nutzung von Instagram und TikTok wächst, während Facebook Messenger und Skype an Bedeutung verlieren.
Jüngere nutzen mehr Plattformen, ältere setzen verstärkt auf Facebook, TripAdvisor und LinkedIn.
Hass im Netz: Jüngere häufiger betroffen
Acht Prozent der Internetnutzer begegnen häufig Hassbotschaften, 19 Prozent gelegentlich. Junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren sind am häufigsten betroffen: 19 Prozent haben selbst Hassnachrichten erhalten, 20 Prozent berichten von beleidigenden Inhalten über sie.
Mit zunehmendem Alter sinkt das Risiko deutlich. Sechs Prozent der Südtiroler haben selbst Hassnachrichten erhalten, 13 Prozent kennen Betroffene im Umfeld.






