Neues Verzeichnis für Hauspflegekräfte in Südtirol: Landtag macht Weg frei

Etwa 70 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Südtirol werden zu Hause betreut, viele davon von ausländischen Betreuungskräften, die über private Agenturen vermittelt werden. Gerade hier fehle es häufig an klaren Informationen über die Ausbildung und Qualifikationen der Pflegepersonen, betonte Rieder in ihrer Rede. Ein zentrales Register soll nun Abhilfe schaffen.
„Das Verzeichnis wird nicht alle Herausforderungen im Pflegebereich lösen. Aber es ist ein konkreter und notwendiger Schritt, um Angehörige zu entlasten und die Situation zu verbessern“, so Rieder. Gemeinsam mit den verschiedenen Trägern – darunter Sozialgenossenschaften, Vereine und Organisationen – soll nun geprüft werden, wie das Verzeichnis am besten umgesetzt werden kann.
Gezielte Angebote für Pflegekräfte
Die Beteiligung dieser Akteure sei entscheidend, betonte Rieder weiter: „Ihre Expertise ist unerlässlich. Nur mit ihnen gemeinsam können wir ein funktionierendes und effektives System schaffen.“
Neben dem Verzeichnis sollen auch gezielte Weiterbildungsangebote für Pflegekräfte gefördert werden. Auch hier sieht Rieder dringenden Handlungsbedarf. „Wenn wir in Zukunft verstärkt auf die Pflege zu Hause setzen wollen, müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen“, so die Abgeordnete. Sie kündigte an, die Umsetzung ihres Antrags eng zu begleiten und sich für eine rasche Umsetzung einzusetzen. „Jede Verzögerung bedeutet weniger Unterstützung für pflegende Angehörige – und das können wir uns nicht leisten.“
Der Beschluss im Südtiroler Landtag wird damit als Auftakt für einen umfassenderen Reformprozess gesehen, der pflegende Angehörige stärkt und langfristig die Qualität der Betreuung in den eigenen vier Wänden sichern soll.
