Trotz positiver Entwicklung: Motorradfahren bleibt gefährlichstes Verkehrsmittel

Positiv hervorzuheben sei jedoch, dass es in der statistischen Langzeitbetrachtung durchaus eine sinkende Tendenz gibt, betont das Land Tirol in einer Aussendung. „Das Motorrad ist generell das Verkehrsmittel mit den schwersten Unfallfolgen. Hohe Geschwindigkeit gepaart mit verhältnismäßig geringem Schutz führen dazu, dass viele Motorradunfälle mit schweren Verletzungen einhergehen oder tödlich verlaufen“, weiß Verkehrslandesrat René Zumtobel.
Fahrpraxis als wesentlicher Faktor zur Unfallprävention
Noch eindrücklicher werden die Unfallzahlen vor dem Hintergrund, dass in Tirol nur wenige Monate im Jahr Motorrad gefahren werden kann. Fehlende Fahrpraxis nach der Winterpause erhöht das Unfallrisiko. „Wer den ganzen Winter nicht gefahren ist, sollte nicht nur das Motorrad ,auswintern‘, sondern auch das fahrerische Können einem Frühjahrscheck unterziehen“, rät Landesrat Zumtobel. Auf Freilandstraßen ist der Großteil der Unfälle auf eigenes Fehlverhalten zurückzuführen, es handelt sich laut Statistik um sogenannte „Alleinunfälle“. Über den Verkehrssicherheitsfonds fördert das Land Tirol unterschiedliche Fahrsicherheitstrainings, die so für die Teilnehmer vergünstigt absolviert werden können. In sicherer Umgebung kann so das eigene Fahrzeug und das Fahr- und Bremsverhalten in unterschiedlichen Situationen wieder kennengelernt und geübt werden.
Bauliche Maßnahmen tragen zur Unfallprävention bei
Rund 40 Prozent der schweren Motorradunfälle in Tirol betreffen Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen. „Die Lenker kennen die Strecken meist nicht und es kommt zu Fehleinschätzungen von Geschwindigkeit und Kurvenradius. Zahlreiche optische Markierungen und bauliche Adaptierungen tragen auf beliebten Motorradstrecken dazu bei, dass Unfälle verhindert und schwere Verletzungen vermieden werden können“, weiß Zumtobel. Bereits seit 2019 werden im Rahmen des Projekts „Motorrad-Sicherheitspaket“ gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit kritische Streckenabschnitte in Tirol identifiziert und die Sicherheit erhöht. Diese Maßnahmen werden weiter fortgesetzt und mit 28.000 Euro für das Jahr 2025 gefördert. Nach der Evaluierung kritischer Streckenabschnitte werden beispielsweise Unterfahrschutz an den Leitplanken ergänzt oder optische Hilfsmittel (Ellipsen) auf dem Bodenbelag angebraucht, die den idealen Kurvenradius für Zweiräder markieren. Diese Maßnahme zeigt bereits Wirkung: Beispielsweise ist auf der Brenner Straße (B 182) im Bereich Schönberg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Motorrädern in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Weitere Maßnahmen wie Belagssanierungen und die bauliche Adaptierung von Kreuzungen oder Kreisverkehren, an denen gehäuft Unfälle auftreten, finden in ganz Tirol laufend statt und werden ebenfalls mit Mitteln des Verkehrssicherheitsfonds unterstützt.
„Gemeinsam sicher im Straßenverkehr. Ich freue mich über jeden, der bzw. die ein Motorrad lenkt und mit gezieltem Training in sicherer Umgebung in die neue Saison startet“, so Landesrat Zumtobel.
Übersicht geförderter Projekte
- Motorrad Warm-Up des ÖAMTC an den Fahrsicherheitszentren Zenzenhof und Wiesing im Frühling
- Motorrad Aktivtraining des ÖAMTC an den Fahrsicherheitszentren Zenzenhof und Wiesing Frühjahr bis Herbst
- Sicherheitstrainings für Zwei-Rad-FahrerInnen des Polizeisportverein Tirol
- Motorrad-Sicherheitspaket des Kuratorium für Verkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol
