von ag 06.04.2025 17:27 Uhr

Freiräume statt Polizeistaat: „Junge Menschen brauchen mehr Raum“

Die Young Greens Southtyrol zeigen sich alarmiert über den zunehmenden Ruf nach mehr Kontrolle und Repression gegenüber Jugendlichen. Anstatt junge Menschen pauschal zu kriminalisieren, brauche es endlich eine ehrliche, respektvolle Debatte auf Augenhöhe und vor allem mehr Freiräume.

Julian Rossmann: Mitglied OK Team Young Greens Southtyrol - Foto: Young Greens Southtyrol

„Die Jugend ist nicht das Problem, sie ist Teil der Lösung“, so die Young Greens. „Doch anstatt sie zu stärken, schränkt man sie immer weiter ein – mit Polizeipräsenz statt Perspektiven, mit Einschränkungen statt Verantwortung, mit Vorurteilen statt Vertrauen.

In Südtirol würden konsumfreie, selbstgestaltbare Räume für Jugendliche fehlen. Öffentlicher Raum wird für junge Menschen zunehmend eingeschränkt. Sie würden als laut, störend, problematisch – selten aber als kreativ und engagiert gelten. Die Skandalisierung einzelner Vorfälle oder Veranstaltungen führe zu einer gefährlichen Dynamik: eine ganze Generation werde unter Generalverdacht gestellt. Dabei würden aktuelle Studien zeigen: Junge Menschen konsumieren heute bewusster und verantwortungsvoller als frühere Generationen – insbesondere im Umgang mit Alkohol und Nikotin.

Nein zu Law-and-Order

Mit Sorge blicken die jungen Grünen auf das neue Landesgesetz zur Ortspolizei von Landesrätin Mair. Die Forderung nach einem Ortspolizist pro 1.000 Einwohner sei Symbolpolitik. „Wir brauchen keinen Polizeistaat, wir brauchen eine solidarische Gesellschaft“, so Julian Rossmann. Repression sei keine Prävention: Die Youngs fordern stattdessen: Mindestens einen Sozialarbeiter auf 1.000 Einwohner, Ausbau von Streetwork- und Präventionsarbeit, öffentliche Räume gemeinsam mit Jugendlichen gestalten.

Jugendarbeit müsse partizipativ, ermächtigend und inklusiv sein. Gerade in Zeiten nach Corona, sozialer Unsicherheit, steigender Preise und globaler Krisen braucht es Orte, an denen junge Menschen sich austauschen, entfalten und solidarisch organisieren können. Besonders migrantische und einkommensschwache Jugendliche werden in der aktuellen Debatte zu oft nur als „Sicherheitsrisiko“ wahrgenommen. Ihre Perspektiven, Talente und Bedürfnisse würden außen vor bleiben. Das sei nicht nur diskriminierend, sondern gefährde auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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