von ih 04.04.2025 16:35 Uhr

Tötungsdelikte an zwei Studentinnen schocken Italien

Tötungsdelikte an zwei Studentinnen innerhalb von nur wenigen Tagen, begangen mutmaßlich durch Studienkollegen, schocken Italien. Rund 2.000 Personen, darunter viele Jugendliche, beteiligten sich am Mittwochabend an einer feministischen Demonstration auf dem Platz vor der Universität La Sapienza in Rom, um gegen sogenannte Frauenmorde zu protestieren. Sie riefen zu einer „Kulturrevolution“ auf.

Symbolbild von Leo auf Pixabay

Die Demonstration wurde organisiert, nachdem zwei Morde an jungen Frauen die Öffentlichkeit erschüttert hatten. In einer Reisetasche in der Gemeinde Poli, 40 Kilometer von Rom entfernt, wurde diese Woche die Leiche einer seit Tagen vermissten Statistikstudentin (22) in einem Abgrund im Wald entdeckt.

Der philippinische Freund der jungen Frau wurde unter Tatverdacht verhaftet. Der 23-jährige Architekturstudent gestand das Tötungsdelikt und gab den Ermittlern die Informationen, die zur Leiche führten.

Tatort Wohnung der Eltern

Angeblich tötete er die junge Frau mit einem Messer in der Wohnung seiner Eltern, mit denen er in Rom zusammenlebte. Ob sie eingeweiht waren, blieb vorerst unklar. Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, soll der Täter mehrmals auf sein Opfer eingestochen haben, bevor er die Leiche in eine große Reisetasche steckte und sie in den Abgrund warf.

Noch unklar ist, ob er dabei allein gehandelt hat. Der Bursch soll nach dem Mord das Mobiltelefon der Frau weiter benutzt haben, Nachrichten beantwortet und unter ihrer Identität Beiträge in soziale Netzwerke gestellt haben.

Auf Sizilien war am Montag ein junger Mann festgenommen worden, der verdächtigt wird, eine 22-jährige Studienkollegin in Messina auf offener Straße erstochen zu haben. Die Ermittler vermuten, dass der Täter Gefühle für das Opfer hegte, die nicht erwidert wurden. Seit über zwei Jahren soll er die Frau bedrängt haben. Er besuchte wie das Opfer die Fakultät für biomedizinische Labortechniken an der Universität Messina.

„Keine Einzelfälle"

Es seien „keine Einzelfälle, keine isolierten und außergewöhnlichen Ereignisse, sondern das extreme Abbild eines Systems, das krank ist“, betonten die Aktivisten der Frauenverbände, die zum Protest in der römischen Universität La Sapienza aufriefen.

Die Rektorin der Sapienza-Universität, Antonella Polimeni, organisierte eine Gedenkfeier für die beiden Studentinnen. Die römische Zeitung Repubblica bezeichnete sie als „Schwestern in einem grausamen Tod“.

apa/ut24

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