Studie: Keine Rettung mehr für Dolomiten-Gletscher

Der Studie zufolge sank die Gesamtfläche der letzten verbliebenen zwölf Gletscher in den Dolomiten seit 1980er-Jahren ihren um gut die Hälfte von etwas mehr als vier Quadratkilometern auf jetzt nur noch knapp zwei Quadratkilometer. Der Verlust beträgt genau 56 Prozent. Zudem nahm die Gletscherschmelze in den vergangenen Jahren nochmals deutlich zu. Allein seit 2010 sei ein Drittel der Fläche verloren gegangen. Als Grund dafür gilt der Anstieg der Temperaturen infolge des Klimawandels.
Studienleiter: „Es gibt kein Entkommen mehr“
Die neue Studie von der Universität Ca‘ Foscari in Venedig sowie dem Institut für Polarwissenschaften des italienischen Forschungsrats wurde in der Fachzeitschrift The Cryosphere veröffentlicht. Beteiligt waren auch Universitäten aus dem Ausland. Der Leiter der Studie, Andrea Securo aus Venedig, sagte über die Dolomiten-Gletscher: „Es gibt kein Entkommen mehr. Sie werden innerhalb weniger Jahrzehnte verschwinden.“
Besonders drastisch sei der Eisverlust des Gletschers an der Nordseite der Marmolata, mit 3.343 Metern der höchste Berg der Dolomiten. Statt weißer Fläche sieht man immer mehr Gestein und kahle Fläche. Am schlimmsten betroffen sei jedoch der Fradusta-Gletscher, der nur noch ein Zehntel seiner früheren Fläche hat.
Erste Erhebung über Jahrzehnte hinweg
Bei der neuen Erhebung handelt es sich nach Angaben der beteiligten Wissenschafter um den ersten umfassenden Vergleich über mehrere Jahrzehnte hinweg. Grundlage dafür waren bis 2010 ältere Luftbilder. Seither werden auch Aufnahmen mit besonders hoher Auflösung genutzt, die aus der Luft von Drohnen gemacht wurden.
APA/UT24
