„ins Land einihören“: Verkehr und Mobilität in Tirol – Faszination oder Herausforderung?

Gemeinsam sind sie einerseits für den Erhalt von über 2.000 Kilometern Landesstraßennetz und andererseits die Flüssigkeit des Verkehrs bzw. die Verkehrs- und Versorgungssicherheit auf Tirols Straßen verantwortlich. Im Vorjahr waren es über 14 Millionen Fahrzeuge (davon elf Millionen PKW), die die Mautstelle Schönberg passierten. Und auch die Landesstraßen sind teils sehr stark frequentiert.
Das sei auch auf das steigende Mobilitätsbedürfnis zurückzuführen, wie Christian Molzer erklärt. Umso wichtiger ist Planung – gerade dann, wenn Hauptverkehrsrouten nur eingeschränkt zur Verfügung stehen wie die Lueg-Brücke in den kommenden Monaten. Der „große Test“ für die dortige funktionierende Planung wird nach Einschätzung von Bernhard Knapp zu Pfingsten sein. Bisher zeigt er sich zufrieden – wenn auch nach wie vor jeden Tag an Schrauben gedreht wird. Manches habe man auch nicht in der Hand, wie die Regelungen und Sperren auf italienischer Seite.
In die Hand nahm die Tiroler Landesregierung nach der Fernpass-Strategie im Vorjahr das Fernpass-Paket, um die Anbindung des Außerfern an das Inntal auch für nachfolgende Generationen zu sichern. Laut einer Aussendung vom Land Tirol erläutert Molzer im Podcast nicht nur die Pluspunkte einer zweiten Röhre des Lermooser Tunnels, sondern auch die Hintergründe zum Bau des Fernpasstunnels. Dass die Verordnung zum 7,5-Tonnen-Fahrverbot für LKW eine der meistgeprüften und rechtlich bestätigten Regelungen ist, hält Bernhard Knapp beim Podcast-Gespräch fest: „Mir ist kein anderes Fahrverbot in Österreich bekannt, das derart oft beleuchtet und rechtlich für in Ordnung befunden wurde.“ Ebenfalls Thema: Warum das 7,5-Tonnen-Fahrverbot so bleiben muss, wie es ist, und warum es eine Fernpass-Durchzugsmaut braucht.
„Gibt immer jemanden vor und nach der Ampel“
Nicht nur entlang der Fernpassstraße (B179), sondern in ganz Tirol sollen Fahrverbote und Dosierampeln die ansässige Bevölkerung schützen. 20 Dosierampeln gibt es derzeit in Tirol – ein erfolgreiches Konzept, wie Knapp betont. Die Dosierampeln werden naturgemäß nicht von allen Verkehrsteilnehmern immer positiv gesehen. „Es gibt immer jemanden vor und nach der Ampel“, man dosiere aber nicht, „um Autofahrer zu ärgern“, erklären die Experten. Auch die LKW-Dosierungen auf der Inntalautobahn (A12) tragen regelmäßig dazu bei, dass die Inntalautobahn zumindest nicht komplett zugestaut werde und dass sich zumindest noch Rettungskräfte und Einsatzfahrzeuge auf der Autobahn bewegen könnten. Mit dem von der Tiroler Landesregierung forcierten Brenner-Slot-System könnte man den LKW-Verkehr noch mehr entzerren und LKW-Stau auch bei den Nachbarn in Italien und Deutschland bestmöglich verhindern.
