Mitarbeiterbindung in Südtirols Hotels: Wer bleibt – und wer geht?

Ein erheblicher Teil der Beschäftigten im Gastgewerbe wechselt den Arbeitgeber innerhalb eines Jahres. So waren von den 46.669 Beschäftigten, die am 15. August 2023 im Hotel- und Gaststättengewerbe tätig waren, ein Jahr später 40 Prozent nicht mehr beim selben Arbeitgeber. „Wir haben nach den Gründen gefahndet, die die Betriebstreue beeinflussen“, erläutert Arbeitsmarktservice-Chef Stefan Luther. Das Ergebnis: Die Unterschiede stehen primär in Zusammenhang mit dem Dienstalter. „Nur elf Prozent der langjährigen Mitarbeiter wechseln im darauffolgenden Jahr den Arbeitgeber, bei den Neueinsteigern liegt der entsprechende Prozentsatz bei 56 Prozent“, erläutert Luther. Ausschlaggebend sei jedoch nicht das Lebensalter: Neue Mitarbeiter höheren Lebensalters wechseln öfters als jüngere, die bereits mehrere Dienstjahre ausweisen.
Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof zufolge zeigt die Analyse den zentralen Stellenwert von Betriebsklima und Arbeitsbedingungen auf. „Entscheidend scheint auch der Einstieg im Betrieb zu sein: Wenn dieser gut gelingt erhöht sich die Mitarbeiterbindung, und wertvolle Kompetenzen bleiben erhalten.“
Auch andere Gegebenheiten spielen eine Rolle, die aber schwächer ist, zum Beispiel bei gleichem Dienstalter der ausgeübte Beruf. Kellner wechseln etwas öfters den Arbeitsplatz als Köche. In Beherbergungsbetrieben sind Sekretariatspersonal und Hausmeister „betriebstreuer“ als Kinderbetreuer und Konditoren. In der Gastronomie gehören Konditoren und Reinigungspersonal zu den Berufen mit hoher Kontinuität; im Beherbergungsgewerbe sind die Kellner am mobilsten.
Ob männlich oder weiblich sowie die Herkunft der Arbeitskräfte aus Südtirol, Restitalien oder dem Ausland beeinflusst die Betriebstreue hingegen kaum.
