von ag 25.03.2025 07:29 Uhr

Missbrauchsfälle: Ehemaliger Generalvikar bleibt Ehrenbürger

„Leider hat es die Mehrheit des Gemeinderates von Natz-Schabs verpasst, ein Zeichen für die Opfer von Kindesmissbrauch und sexueller Gewalt zu setzen“, heißt es in einer Aussendung der Bürgerliste Natz-Schabs. Grund ist die Ehrenbürgerschaft des ehemaligen Generalvikar Josef Michaeler, welchem ein Fehlverhalten bei Missbrauchsfällen vorgeworfen wird.

Bild: APA (Symbolbild)

Die Mehrheit von zehn Gemeinderäten (bei zwei Abwesenheiten) stimmte bei der Ratssitzung vom 24.03.2025 gegen den Beschlussantrag der drei Gemeinderäte der Bürgerliste, Generalvikar Josef Michaeler die Ehrenbürgerschaft zu entziehen. Die Aberkennung wäre das kleinste Zeichen für die vielen Missbrauchsopfer gewesen, so die Bürgerliste.

Rückblick

Mit Empörung haben viele Bürger am 20.01.2025 im Rahmen der Veröffentlichung des Berichtes „Sexueller Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker im Bereich der Diözese Bozen-Brixen von 1964 bis 2023“ erfahren, welche verächtliche Rolle der Ehrenbürger von Natz-Schabs dabei spielt. Dem Generalvikar Josef Michaeler wird ein Fehlverhalten in neun Missbrauchsfällen angelastet.

Die Bürgerliste bleibt dabei

Das problematische Verhalten des Generalvikars Josef Michaeler werfe ein schlechtes Licht auf die Gemeinde Natz-Schabs. Sexueller Missbrauch Minderjähriger, Duldung von Kindesmissbrauch, Drohungen, sexuelle und sexualisierter Gewalt sowie deren Vertuschung seien nicht mit der würdevollen Auszeichnung der Ehrenbürgerschaft vereinbar, zeigt sich die Bürgerliste überzeugt. Sexueller Kindesmissbrauch und dessen Duldung sei ein schwerwiegendes Verbrechen an der Gesellschaft.

Diskussion bereits am Anfang

Bereits bei der damaligen Abstimmung zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft sei das Ergebnis nicht einstimmig gewesen. Auch bei der Begutachtung der vorliegenden Dokumente werde nicht klar, welche Verdienste Michaeler für die Gemeinde Natz-Schabs erbracht habe. Sogar der Generalvikar selbst habe dies in einem Brief an den damaligen Bürgermeister bestätigt, Zitat Michaeler: „Ich bin mir in keiner Weise irgendwelcher besonderer Verdienste für meine Heimatgemeinde Natz-Schabs bewußt.“

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