Frauen bewegen die Landwirtschaft – Landesbäuerinnentag in Bozen

Ein Aufruf zur Wertschätzung und Unterstützung
In ihrer Eröffnungsrede betonte Landesbäuerin Antonia Egger die zentrale Rolle der Frauen auf den Höfen. „Wir wollen nicht nur mitreden, sondern Landwirtschaft aktiv bewegen“, so Egger. Dabei forderte sie eine größere Anerkennung und angemessene Unterstützung für die Betriebe, um die Zukunft der Berglandwirtschaft zu sichern.
Nicole Leitner, Seminarbäuerin und stellvertretende Landesobfrau des Salzburger Bauernbundes, sprach in ihrer Festrede von der Notwendigkeit, Mut zu zeigen und sich aktiv Gehör zu verschaffen. Nur so könnten Frauen in der Landwirtschaft sichtbar werden und Einfluss nehmen. Sie betonte zudem die Stärke, die aus Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung entsteht.
Ehrungen für herausragende Leistungen
Ein besonderer Höhepunkt des Tages war die Verleihung der Auszeichnung „Bäuerin des Jahres“ an Petra Weger vom Baumgartnerhof in Graun bei Kurtatsch. Sie erhielt den hölzernen Wanderpokal der Laureiner Bildhauerin Sigrid Ungerer, gestiftet von der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Stiftungspräsident Stefan Pan zeigte sich beeindruckt von der tiefen Verwurzelung und dem Mut der geehrten Frauen.
Emotional wurde es bei der traditionellen Witwenehrung. Fünf Bäuerinnen wurden für ihren unermüdlichen Einsatz und ihren Lebensmut ausgezeichnet. Sr. Mirjam Volgger von der Stiftung Südtiroler Sparkasse betonte die Bedeutung ihres Glaubens und ihrer Kraft, trotz schwerer Schicksalsschläge positiv in die Zukunft zu blicken. Die geehrten Witwen waren Elke Waldboth, Anna Meraner, Brigitte Gögele, Annemarie Hanspeter und Margaretha Hofer.
Starke Stimmen für die Zukunft
Auch die Grußworte der Ehrengäste unterstrichen die Wichtigkeit der Frauen in der Landwirtschaft. Landesrätin Rosmarie Pamer sprach von der Notwendigkeit gemeinsamer Schritte in der sozialen Landwirtschaft, während Landesrat Luis Walcher den Dialog als entscheidenden Faktor für Fortschritt hervorhob. Kammerabgeordnete Renate Gebhart ermutigte die Bäuerinnen, nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Politik aktiv mitzugestalten. Diese Forderung unterstützte auch EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann: „Brecht die Strukturen auf, damit mehr Frauen in Genossenschaften, der Politik und Gremien vertreten sind.“
Die Bedeutung des internationalen Austauschs betonten Astrid Derungs, Präsidentin der Bäuerinnen aus Graubünden, und Irene Neumann-Hartberger, Bundesbäuerin aus Österreich. Bauernbund-Obmann Daniel Gasser hob die Präsenz der Frauen in politischen und landwirtschaftlichen Gremien hervor.
Landesbäuerin Antonia Egger gab den Teilnehmerinnen eine klare Botschaft mit auf den Weg: „Schauen wir, dass Bäuerinnen auch weiterhin mit Freude und Begeisterung Landwirtschaft bewegen und wertvolle Lebensmittel produzieren!“
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Musikgruppe Schlernsaxess.
