Wie Allergiker trotzdem Äpfel essen können

Studie in Bozen vorgestellt
Im Rahmen der „AppleCare“-Studie, die am Montag in Bozen präsentiert wurde, untersuchten Wissenschaftler, wie eine regelmäßige Aufnahme ausgewählter Apfelsorten die Immunreaktion beeinflusst.
An der mehrjährigen Studie nahmen 160 Patienten teil. Ziel war es, eine nachhaltige Therapie zu entwickeln, die Allergikern den Verzehr von Äpfeln wieder ermöglicht.
Ermutigende Ergebnisse
Die Studienergebnisse sind vielversprechend: Nach Abschluss der Therapie konnten 88 Prozent der Teilnehmer wieder einen ganzen Apfel essen, ohne starke allergische Reaktionen zu zeigen. Zudem berichteten viele von einer verbesserten Verträglichkeit weiterer Lebensmittel wie Pfirsiche oder Nüsse. Auch während der Pollensaison litten die Betroffenen weniger unter typischen Heuschnupfensymptomen und benötigten weniger Medikamente.
Bettina Müller, MSc, die die klinische Studie leitete, betont: „Diese Phase-3-Studie zeigt, dass der regelmäßige Verzehr ansteigender Mengen von Äpfeln die Verträglichkeit verbessert. Das eröffnet eine vielversprechende, natürliche Therapieoption für Birkenpollenallergiker.“
Drei Apfelsorten besonders wirksam
Für die Studie wurden 42 verschiedene Apfelsorten untersucht. Drei Sorten erwiesen sich als besonders geeignet für die Immuntherapie: Granny Smith, Pink Lady und Golden Delicious. „Diese Apfelsorten wurden in das therapeutische Protokoll integriert und bieten eine gesunde Alternative zur klassischen Immuntherapie“, erklärt Dr. Thomas Letschka vom Versuchszentrum Laimburg.
Auch Prof. DDr. Klaus Eisendle, Primar der Dermatologie am Krankenhaus Bozen, sieht großes Potenzial: „Die orale Immuntherapie mit Apfelsorten ist eine vielversprechende, nebenwirkungsarme Alternative für Allergiker. Sie kann nicht nur die Toleranz gegenüber Äpfeln steigern, sondern auch Heuschnupfensymptome lindern und so die Lebensqualität erheblich verbessern.“
Mit diesen Ergebnissen könnte die OIT mit Äpfeln künftig eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Therapieformen für Allergiker darstellen. Weitere Forschungen sollen nun klären, wie sich die Methode langfristig bewährt und ob sie auch auf andere Lebensmittelallergien ausgeweitet werden kann.
