Vorarlberg: Wahlen sind gestartet

Die Augen sind bei diesen Wahlen speziell auf die Städte gerichtet, wo enge Rennen erwartet werden. In der Landeshauptstadt Bregenz etwa duellieren sich Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) und ÖVP-Herausforderer Roland Frühstück um den Bürgermeistersessel. Während Frühstück seine Stimme schon um 10.00 Uhr abgab, wollte Ritsch erst kurz vor Wahlschluss seinen Stimmzettel einwerfen. Um 10.00 Uhr ebenfalls bereits gewählt hatten in Bludenz Bürgermeister Simon Tschann (ÖVP) und SPÖ-Landesparteichef Mario Leiter, die schon vor fünf Jahren gegeneinander angetreten waren. In Feldkirch wählte Bürgermeister Manfred Rädler (ÖVP) gegen 9.30 Uhr, seine wohl stärkste Konkurrentin Andrea Kerbleder (FPÖ) später. Für die Bürgermeisterkandidaten von ÖVP und FPÖ in Lustenau, Patrick Wiedl und Martin Fitz, war der persönliche Urnengang gegen 10.30 Uhr absolviert.
ÖVP stellt jeden zweiten Bürgermeister
Gut möglich ist, dass sich diese vier Paare – neben anderen – in zwei Wochen bei Stichwahlen wiedersehen. Dann nämlich, wenn keiner der Kandidaten am Sonntag eine absolute Mehrheit schafft. Derzeit stellt die ÖVP 48 der 96 Bürgermeister und damit genau die Hälfte. Fünf Gemeindechefs gehören zur FPÖ, vier zu den Sozialdemokraten. 2020 wurde auch erstmals ein Grüner Bürgermeister, ein zweiter kam während der Periode dazu. Auf nur acht von 96 Bürgermeistersesseln sitzt derzeit eine Frau. In diesem Jahr wird in 61 der 96 Kommunen das Gemeindeoberhaupt per Direktwahl bestimmt, in 32 davon tritt jeweils mehr als ein Wahlwerber an. Insgesamt haben sich 129 Kandidaten aufstellen lassen, darunter 20 Frauen. In den Kommunen ohne Direktwahl wird das Gemeindeoberhaupt von der neu gewählten Gemeindevertretung bestimmt.
Hinsichtlich der Zusammensetzungen der Gemeindevertretungen werden am Wahlsonntag landesweit 1.839 Mandate vergeben – um 33 mehr als vor fünf Jahren. Je nach Gemeindegröße sind neun bis 36 Sitze zu besetzen. Die 307.891 Wahlberechtigten müssen sich zwischen (landesweit in Summe) 198 Listen entscheiden. In wie vielen Kommunen dabei die Landtagsparteien antreten, ist nicht immer klar ersichtlich, da sie sich in manchen Gemeinden als Namenslisten zur Wahl stellen. Als offizielle Parteiliste ist die FPÖ in 35 Gemeinden wählbar, die ÖVP in 24 Kommunen. Die Grünen stehen in 26 Orten auf dem Wahlzettel, die Sozialdemokraten in 19. Die NEOS treten in zwölf Gemeinden an. Zwar hat die ÖVP inzwischen in zahlreichen Gemeindevertretungen ihre absolute Mehrheit verloren, sie hat aber nach wie vor die Nase vorne – beispielsweise in 13 der 15 größten Gemeinden. Relative FPÖ-Mehrheiten bestehen aktuell in drei Kommunen, in zwei Gemeinden ist die SPÖ stärkste Kraft.
Wahlkarten werden am Sonntag ausgezählt
Bei den am Sonntag veröffentlichen Zahlen handelt es sich bereits um vorläufige Endergebnisse, auch die Wahlkarten und die Vorzugsstimmen werden am Sonntag ausgezählt. Während die Ergebnisse in den Kleingemeinden schon am frühen Nachmittag vorliegen werden, dürfte sich die Auszählung in den Städten bis in den frühen Abend ziehen.
APA
