von ag 11.03.2025 18:27 Uhr

Bus und Bahn gratis für Südtiroler – Landtag diskutiert

In der Plenarsitzung des Landtags am Dienstag wurde unter anderem über einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr in Südtirol diskutiert. Eingebracht wurde der Antrag von Ex-Landesrat Thomas Widmann.

Foto: LPA

Thomas Widmann (Für Südtirol mit Widmann) betonte, dass das Ziel des Antrags sei, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu steigern und die Hemmschwelle zur Nutzung zu senken. Er kritisierte das derzeitige Ticketmodell, insbesondere das Südtirol-Pass-Fixpreis-Abo, als ineffektiv und zu bürokratisch. Auch Einzelfahrscheine seien teuer und benachteiligten Gelegenheitsfahrer.

Ein Blick auf andere Regionen zeigt, dass die kostenlose Nutzung des ÖPNV erfolgreich umgesetzt werden kann. Luxemburg dient hier als Beispiel. Widmann argumentierte, dass auch Südtirol wirtschaftlich in der Lage sei, ein solches Modell einzuführen. Zudem könnte durch den Wegfall des Ticketingsystems nicht nur Bürokratie abgebaut, sondern auch erhebliche Kosten eingespart werden. Als Finanzierungsquelle für den kostenlosen ÖPNV könnten Einnahmen aus Allgemeingütern wie der Wasserkraft herangezogen werden, während Touristen weiterhin für die Nutzung bezahlen würden. Die freiwerdenden personellen Ressourcen könnten dann in anderen Bereichen sinnvoll eingesetzt werden.

Franz Locher (SVP) zeigte sich hingegen skeptisch und stellte die Kosten-Nutzen-Rechnung infrage. Er argumentierte, dass der Südtiroler ÖPNV bereits sehr günstig sei und eine hohe Leistung erbringe. Die Finanzierung staatlicher Leistungen sei ein vielschichtiges Thema, da es zahlreiche Forderungen nach Kostensenkungen gebe, unter anderem bei Müllgebühren, Wasserpreisen und Kindergärten. Locher betonte, dass der ÖPNV erschwinglich sein solle, insbesondere für jene, die darauf angewiesen seien. Urlauber könnten hingegen problemlos fünf Euro für eine Fahrt bezahlen.

Unterstützung für den Antrag kam von Myriam Atz (Süd-Tiroler Freiheit), die jedoch auch auf potenzielle Nachteile eines kostenlosen ÖPNV hinwies. Sie sprach sich dafür aus, dass zumindest bestimmte Bevölkerungsgruppen kostenlos fahren sollten.

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