von lif 26.02.2025 09:17 Uhr

Masken, Glocken und Umzüge: Fasching in Südtirols Dörfern

Fasching, auch bekannt als Karneval oder Fastnacht, ist ein fröhliches Fest, das die Zeit vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern markiert. Historisch gesehen nutzten die Menschen diese Gelegenheit, um vor Beginn der Fastenzeit ausgelassen zu feiern und Lebensmittel wie Fleisch und Alkohol zu genießen, die während des Fastens gemieden wurden. Der Begriff „Karneval“ stammt vermutlich vom lateinischen „carne vale”, was „Fleisch, lebe wohl” bedeutet.

Bild: Pixabay

Die Wurzeln des Faschings reichen weit zurück. Bereits vor über 5.000 Jahren feierten die Menschen in Mesopotamien Feste, die als Vorläufer des heutigen Karnevals gelten. Diese Feiern markierten den Übergang vom Winter zum Frühling und betonten die Gleichheit aller Teilnehmer während der Festtage.

Auch in Südtirol hat der Fasching eine besondere Bedeutung und ist mit Bräuchen verbunden. Dabei sind die Bräuche oder Veranstaltungen vom Unterland bis in den Vinschgau ganz unterschiedlich: 

Eine der bekanntesten Veranstaltungen ist sicherlich der Egetmann-Umzug in Tramin, der erstmals 1591 erwähnt wurde. Dieser Umzug stellt eine symbolische Bauernhochzeit dar, bei der der „Egetmann Hansl”, eine Puppe in Frack und Zylinder, im Mittelpunkt steht. Begleitet wird er von einer bunten Hochzeitsgesellschaft, zu der auch die sogenannten Schnappviecher gehören, die mit großen Mäulern und hölzernen Zähnen für ordentlich Radau sorgen. Der Egetmann-Umzug findet immer nur in ungeraden Jahren am Faschingsdienstag statt.  

Ein weiterer traditioneller Brauch ist das Zusslrennen in Prad am Stilfserjoch, das am Unsinnigen Donnerstag stattfindet. Dabei ziehen weiß gekleidete Männer, die „Zussln”, mit bunten Maschen und Blumen geschmückt, durch die Straßen. Sie tragen große Kuhglocken um den Bauch und erzeugen damit einen lauten Klang, um den Winter und böse Geister zu vertreiben.

Das Pfluagziachen in Stilfs ist ein weiterer einzigartiger Faschingsbrauch. Am Faschingssamstag ziehen verschiedene Figuren wie Bauern, Knechte und fahrendes Volk durch das Dorf, begleitet von einem jungen Mann, der einen Pflug zieht. Dieses Ritual symbolisiert den Kampf der Naturkräfte und soll die bösen Geister des Winters vertreiben sowie die Hoffnung auf ein ertragreiches Jahr stärken.

Diese traditionellen Faschingsbräuche sind nicht nur Ausdruck von Lebensfreude, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes der Region. Sie fördern den Gemeinschaftssinn und halten alte Traditionen lebendig, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

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