von ih 05.02.2025 14:24 Uhr

Nachruf: Sepp Forer – Ein Leben für die Freiheit Südtirols

Der Freiheitskämpfer Sepp Forer ist im Alter von 83 Jahren verstorben (UT24 berichtete). Der Südtiroler Schützenbund, die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit und zahlreiche politische Weggefährten nehmen Abschied von einem Mann, der sein Leben dem Kampf für die Selbstbestimmung Südtirols widmete.

Freiheitskämpfer auf dem „Plumeshof“. Von links nach rechts: Kurt Welser, Sepp Forer („Pusterer Bua“), dahinter Tochter Katharina Welser, Schwester Gertrud Welser mit Welsers Tochter Verena, Siegfried Steger („Pusterer Bua“), Mutter Hedwig Welser, Heinrich Oberlechner („Pusterer Bua“), dahinter Ehefrau Elisabeth Welser mit ihrer Tochter Cordula. (Bild aus dem Familienbesitz von Verena Welser)

Ein Leben im Widerstand

Sepp Forer wurde am 14. März 1940 in Brixen geboren und wuchs auf dem elterlichen Hof in Mühlen im Tauferer Tal auf. Schon früh wurde er mit der Unterdrückung der deutschen Sprache und Kultur durch die italienische Regierung konfrontiert. Die erzwungene Italianisierung weckte in ihm den Wunsch, sich für die Rechte der Südtiroler einzusetzen.

Ende der 1950er-Jahre schloss sich Forer den „Pusterer Buam“ an, die mit Sabotageaktionen gegen die staatliche Repression kämpfte. Ihm und seinen Mitstreitern wurde später zu Unrecht die Ermordung eines Carabinieri-Beamten angelastet. Nach der Feuernacht 1961 musste er fliehen und wurde in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Fortan lebte er im Exil in Nordtirol.

Symbol des Widerstands

Forer blieb seiner Heimat eng verbunden und setzte sich bis ins hohe Alter für die Aufarbeitung der Südtiroler Geschichte ein. Er prangerte die politischen Versäumnisse an und forderte immer wieder Gerechtigkeit für die „Pusterer Buam“, deren Verurteilungen bis heute nicht aufgehoben wurden.

Zahlreiche politische Weggefährten würdigen sein unermüdliches Engagement. „Sepp Forer war ein Mann, der keine Kompromisse zuließ, wenn es um die Freiheit Südtirols ging“, erklärt Eva Klotz, Tochter des Freiheitskämpfers Georg Klotz. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll betont, dass Forer stets ein Vorbild für die junge Generation geblieben sei. Auch Gudrun Kofler erinnerte daran, dass „Sepp Forer erst als Toter wieder Heimaterde betreten darf.“

Sepp Forer hinterlässt seine Frau und vier Kinder. Sein Vermächtnis bleibt ein Auftrag an kommende Generationen: Der Kampf für die Freiheit Südtirols geht weiter.

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