von lif 30.01.2025 18:49 Uhr

Studie beleuchtet Risikofaktoren für Ski- und Snowboardverletzungen

Eine Studie des Südtiroler Sanitätsbetriebs hat die Risikofaktoren für Ski- und Snowboardverletzungen während der Wintersaison 2023/2024 analysiert. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und bieten Erkenntnisse für die Prävention von Wintersportunfällen.

Symbolbild von Annette auf Pixabay

Die Untersuchung, die auf 579 Patientenbefragungen im Krankenhaus Brixen basiert, zeigt, dass Frakturen bei älteren und erfahreneren Skifahrern häufiger auftreten, während jüngere Sportler vermehrt Bandverletzungen erleiden. Unter den befragten Verletzten waren Männer öfter vertreten (50,8 Prozent) als Frauen (49,2 Prozent).

Verletzungsarten

Bezüglich des Verletzungsmusters zeigt sich, dass Bandläsionen die häufigste Verletzungsart waren (36,8 Prozent), dicht gefolgt von Frakturen (35,75 Prozent). Bei Letzteren waren ältere und erfahrenere Skifahrer häufiger betroffen als andere.  Die Mehrheit der Unfälle (69,1 Prozent) war auf Eigenverschulden zurückzuführen, so der Südtiroler Sanitätsbetrieb in einer Aussendung. Ein Drittel der Verletzungen betraf das Knie (37,8 Prozent). Erstaunlicherweise sind nicht die schwierigen, schwarzen Pisten am unfallträchtigsten, sondern die meisten Unfälle ereigneten sich auf mittelschweren Pisten (50,1 Prozent) und während der ersten zwei Stunden der sportlichen Aktivität. Bezüglich der Risikofaktoren hatten Wetterbedingungen, Schneebeschaffenheit und Skiausrüstung keinen signifikanten Einfluss auf das Verletzungsrisiko, wohl aber Alter und Fahrkönnen. So schätzte sich etwa der weitaus größte Teil der Verunfallten (61,3 Prozent) als gute Skifahrer ein. Als Anfänger schätzten sich 13,6 Prozent ein und 24,5 Prozent bezeichneten sich als Experten. Und: Die weitaus meisten Unfälle passierten mit 69,3 Prozent bei schönem Wetter. 

Gezielte Präventionsmaßnahmen notwendig

Die Studie hebt die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und gezielter Aufklärung zur Unfallvermeidung hervor. Besonders ältere und erfahrene Skifahrer sind einem erhöhten Frakturrisiko ausgesetzt. Die Studienautoren betonen die Bedeutung gezielter Präventionsmaßnahmen, insbesondere für ältere und erfahrene Sportler. Die Forscher empfehlen ein verstärktes Bewusstsein für körperliche Ermüdung sowie eine bessere körperliche Vorbereitung auf die Wintersaison.

Gesundheitslandesrat Hubert Messner: „Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Bedeutung der Prävention und Sicherheitsmaßnahmen auf unseren Skipisten. Obwohl Südtirol ein beliebtes Ziel für Wintersportler aus der ganzen Welt ist, zeigt die hohe Zahl von Verletzungen, dass wir weiterhin an Aufklärung und Unfallvermeidung arbeiten müssen. Besonders die häufigen Knie- und Schulterverletzungen machen deutlich, wie wichtig eine gute Vorbereitung, die richtige Ausrüstung und ein verantwortungsbewusstes Verhalten auf der Piste sind.“

Über die Studie

Die Studie wurde von einem interdisziplinären Team durchgeführt, dem auch der Primar der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Brixen, Christian Schaller, sowie die Brixner Ärzte Michele Paolo Festini Capello und Pier Francesco Indelli angehörten. Die Studie basiert auf Daten von Patienten, die aufgrund von Ski- und Snowboardverletzungen in der Notaufnahme des Krankenhauses Brixen behandelt wurden. Ziel war es, patienten- und umweltbezogene Risikofaktoren zu identifizieren und auszuwerten.

Studienautor Michele Paolo Festini Capello: „Auch in der kommenden Wintersaison werden wir die Studie wiederholen, diesmal mit einem besonderen Fokus auf die sportlichen Leistungsniveaus der Patienten. Unser Ziel ist es, spezifische Patienteneigenschaften noch detaillierter zu analysieren und damit einen weiteren Beitrag zur Prävention von Verletzungen im Wintersport zu leisten.”

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