von gk 30.01.2025 17:48 Uhr

Bruno Hosp: Erinnerungen an eine bewegte Jugend

Bruno Hosp gewährt in seinem Buch „Bewegte Zeiten 1957–1964“ einen einzigartigen Einblick in eine politisch turbulente Jugendzeit in Südtirol. Mit persönlichen Erinnerungen und historischen Ereignissen erzählt er von Widerstand, Identitätssuche und dem unermüdlichen Kampf um Freiheit. Eine bewegende Lektüre für alle, die Geschichte nicht nur verstehen, sondern auch spüren wollen.

Bruno Hosp "Bewegte Zeiten" (Bild: Effekt Verlag)

In einer Zeit, in der die Vergangenheit oft nur als Fußnote der Gegenwart erscheint, erinnert uns das Buch „Bewegte Zeiten 1957–1964. Fragmente aus meiner politischen Jugend“ von Bruno Hosp daran, dass Geschichte eine zutiefst persönliche Angelegenheit sein kann. Es sind die Jahre des politischen Umbruchs und der gesellschaftlichen Reibungen in Südtirol, die Hosp in seinen Memoiren einfängt. Der Zeitraum von 1957 bis 1964, der das Buch umfasst, markiert entscheidende Jahre für die Autonomiebewegung der Region und darüber hinaus.

Ein einzigartiger Blick in die Südtiroler Geschichte

Bruno Hosp, geboren 1938 am Ritten, war eine Schlüsselfigur der Südtiroler Politik. Von 1974 bis 1984 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde und später Landesrat, brachte er sein Leben in Kultur, Bildung und Denkmalpflege der Region ein. Doch es sind vor allem die Jahre seiner politischen Jugend, die in diesem Buch lebendig werden. Jahre, in denen er Zeuge und Akteur eines fundamentalen Kampfes um Identität, Rechte und Freiheit war.

In seinen Erinnerungen beleuchtet Hosp nicht nur die großen politischen Ereignisse wie die „Feuernacht“ von 1961 oder die große Protestkundgebung auf Schloss Sigmundskron, sondern auch die stillen, persönlichen Momente. Diese verleihen seinem Bericht eine Authentizität, die das Buch weit über eine bloße Chronik hinaushebt.

Bewegte Zeiten – eine persönliche Reise

Die Publikation beginnt mit einer berührenden Vorbemerkung seiner Frau Inga Hosp, die über das unermüdliche Engagement ihres Mannes berichtet. Sie beschreibt, wie Bruno Hosp in seinen letzten Monaten nahezu täglich an diesen Erinnerungen arbeitete – ein Projekt, das er nicht mehr vollenden konnte. Das Buch, das von Inga Hosp und anderen Wegbegleitern liebevoll finalisiert wurde, ist somit auch ein Vermächtnis.

Das Buch schildert die Herausforderungen der politischen Repression, die Provokationen des Faschismus und den Kampf um die Erhaltung der deutschen Sprache und Kultur in Südtirol. Es ist ein Zeugnis der Entschlossenheit und des Mutes einer Generation, die für ihre Rechte eintrat und dabei oft großes persönliches Risiko einging.

Buchvorstellung am Samstag, 8. Februar in Innsbruck

Dieses Werk ist ein Muss für alle Geschichtsinteressierten und all jene, die verstehen wollen, wie viel Kraft es bedarf, die eigene kulturelle Identität zu bewahren. Bruno Hosps „Bewegte Zeiten“ ist nicht nur eine Rückbesinnung, sondern auch ein Blick nach vorn – ein Appell, die eigenen Wurzeln zu achten und gleichzeitig Brücken zu bauen.

Am nächsten Samstag, 8. Feber 2025, wird das Buch um 20:00 Uhr im Hotel Sailer in Innsbruck vorgestellt.

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