Maturabälle: „Hilfe und Erziehung statt Strafen“
Alex Ploner vom Team K hatte in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Thematik hingewiesen und die Schulen, Politik und Wirtschaft in die Verpflichtung genommen. Er bringt das Thema demnächst wieder in den Landtag. „Ich befasse den Landtag erneut mit der Thematik ‚Beratung bei Maturabällen‘, weil mir die Jugend und die Feierkultur in Südtirol zu wichtig sind. Schule, Wirtschaft, Politik und Fachleute aus der Eventkultur müssen sich mit den Veranstaltern von Maturabällen, sprich Schülern an einen Tisch setzen und Lösungen erarbeiten”, sagt Alex Ploner. „Weiters sollen die Oberschulen dazu motiviert werden, an Beratungs- und Begleitprojekten teilzunehmen. Dabei sollen den Maturanten der fünften Klassen bei der Organisation des Schulballs bzw. Maturaballs erfahrene und geschulte Lehrpersonen oder Experten von außen begleitend zur Seite stehen.”
Jugendliche unvorbereitet und unbegleitet in die Erfahrung ‚Maturaball’ zu schicken, bedeute, um es im Bergsteigerjargon zu sagen, den organisatorischen Everest zu besteigen, ohne Höhenlager, ohne Akklimatisierung, ohne erfahrenes und verlässliches Expeditionsteam, ohne jahrelange Bergerfahrung, so Ploner in einer Aussendung. Die Klassen, die einen Ball ausrichten, dürften auf keinen Fall bestraft werden, weil einige Wenige über die Stränge hauen.
„Maturaball soll Höhepunkt der Schulkarriere sein“
„Mit solch drakonischen Maßnahmen versetzen wir den Maturabällen und damit der noch verbliebenen Ballkultur in Südtirol endgültig den Todesstoß. Das darf nicht sein. Stattdessen ist es höchst an der Zeit, sich wieder an die Seite der Schüler zu stellen und den Maturaball erneut zum gemeinsamen gesellschaftlichen Höhepunkt der Schulkarriere werden zu lassen. Eine verantwortungsvolle Politik im Bildungs- und Kulturbereich muss Rahmenbedingungen schaffen, solche Veranstaltungen und deren Akteure sich bei allem geschuldeten Verantwortungsbewusstsein und Engagement der Jugendlichen nicht selbst zu überlassen, wissend um die Problematiken, Gefahren und Risiken, die daraus entstehen können. Jugendliche dürfen und sollen zwar ihre persönlichen Erfahrungen, auch Grenzerfahrungen, mit dem Maturaball machen, aber es gilt, ihnen dabei unterstützend zur Seite zu stehen. Wenn es ehrlich gemeintes und nicht bevormundendes Engagement ist, wobei man sich mit den Jugendlichen auf Augenhöhe begegnet, ist eine solche Unterstützung auch von den Schülern gewünscht und akzeptiert, so zumindest meine Erfahrung in der Vergangenheit“, sagt Alex Ploner vom Team K.