Bausparen in Südtirol: Erfolgsmodell mit Potenzial für mehr
Die bereitgestellten Daten zeigen zudem, dass auch die Anzahl der Anträge stark gestiegen ist – von 342 im Jahr 2019 auf 526 im Jahr 2023. Ebenso wuchs der Gesamtbetrag der ausbezahlten Darlehen im gleichen Zeitraum von rund 32 Millionen Euro auf fast 55 Millionen Euro.
Herausforderungen und mögliche Anpassungen
Trotz des Erfolges weist das Modell einige Herausforderungen auf. Die statistische Auswertung zeigt, dass zwei Drittel der Antragsteller Männer sind und nur ein Drittel Frauen. Zudem sind die aufgenommenen Darlehenssummen im Durchschnitt relativ niedrig, da junge Menschen, die meist im Alter von etwa 30 Jahren Wohneigentum erwerben, oft noch wenig angespart haben und nicht in einen Zusatzrentenfonds eingezahlt haben.
Um diese Zielgruppen besser zu unterstützen, schlägt Deeg vor, die Voraussetzungen für das Bausparmodell anzupassen. Sie regt an, Antragstellern zwischen 25 und 35 Jahren den Zugang zu ermöglichen, auch wenn die geforderte Einzahlung von acht Jahren in einen Zusatzrentenfonds noch nicht erfüllt ist. Zudem sollte laut Deeg eine zweite Inanspruchnahme des Darlehens möglich sein, beispielsweise wenn jemand vor dem 30. Lebensjahr ein Bauspardarlehen beantragt hat und später eine größere Erstwohnung für die Familie bauen, kaufen oder sanieren möchte.
Anpassung an steigende Kosten
Waltraud Deeg hat dazu einen Beschlussantrag eingereicht, der neben diesen Vorschlägen auch weitere Erleichterungen, insbesondere für Frauen und junge Paare, vorsieht. Angesichts der deutlich gestiegenen Immobilienpreise, Bau- und Sanierungskosten fordert sie eine rasche Überarbeitung und Ausweitung des Bausparmodells.
„Es gibt beim erfolgreichen Südtiroler Bausparmodell noch Verbesserungsbedarf“, betont Deeg. Sie verweist darauf, dass seit Jahren verschiedene Vorschläge zur Reform diskutiert werden, die nun dringend umgesetzt werden müssten, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern.
Ein Teil der Lösung
Das Bausparmodell allein kann jedoch nicht alle Herausforderungen des Südtiroler Wohnungsmarktes lösen. Daher spricht sich Deeg dafür aus, auch andere Maßnahmen zu prüfen, wie etwa die Anpassung der Förderbeiträge an die gestiegenen Kosten für Kauf, Bau und Wiedergewinnung von Wohnraum.