von mag 07.01.2025 17:42 Uhr

Skipasspreise in Südtirol: Luxusgut Skifahren?

Die Skipasspreise in den Alpenregionen steigen kontinuierlich an und sorgen für Diskussionen. Während die Bildzeitung kürzlich berichtete, dass Tageskarten im Norden Tirols (St. Anton am Arlberg) bis zu 78 Euro kosten, sind die Preise auch in Südtirol spürbar gestiegen.

Symbolbild von Hans auf Pixabay

Am Kronplatz, einem der beliebtesten Skigebiete Südtirols, kostet ein Tagesskipass für Erwachsene in der Hochsaison inzwischen 77 Euro. Für Junioren (Jahrgänge 2007-2016) liegt der Preis bei 54 Euro, und Senioren (Jahrgang 1959 und älter) müssen 69 Euro zahlen. Auch in Gröden, einem weiteren renommierten Skigebiet in Südtirol, sind die Preise hoch. Ein Tagesskipass für Erwachsene kostet hier in der Hauptsaison 74 Euro. Jugendliche zahlen 52 Euro, Kinder 37 Euro. Gröden ist zudem – wie auch der Kronplatz – Teil des Dolomiti-Superski-Verbundes, bei dem ein Tagesskipass bis zu 86 Euro kosten kann. Damit zählen Südtirols Skigebiete zu den teuersten in Europa.

Inflation und stagnierende Löhne verschärfen die Lage

Diese Preisentwicklung kommt zu einer Zeit, in der Italien und dadurch auch Südtirol mit einer hohen Inflation zu kämpfen haben. Laut Statistiken liegt die Teuerungsrate im Land derzeit bei über 8 Prozent. Gleichzeitig stagnieren die Löhne seit Jahren – reale Einkommenssteigerungen sind für viele Arbeitnehmer kaum spürbar. Für Südtiroler ist die Situation besonders brisant, da ihr Einkommen im Vergleich zu ihren österreichischen Nachbarn deutlich niedriger ist. Während das Medianeinkommen in Italien bei rund 21.000 Euro pro Jahr liegt, beträgt es in Österreich über 31.000 Euro (UT24 hat berichtet). Diese Differenz spiegelt sich auch in Südtirol wider, wo viele Menschen weniger verdienen, obwohl die Lebenshaltungskosten ähnlich hoch wie in Österreich sind.

Betreiber verteidigen Preissteigerungen

Die Betreiber der Skigebiete führen gestiegene Betriebskosten – insbesondere für Energie, Personal und Modernisierungen – als Grund für die Preiserhöhungen an. Am Kronplatz und in Gröden wird zudem in die Infrastruktur investiert, um die Qualität und Sicherheit auf den Pisten zu verbessern. Kritiker entgegnen jedoch, dass diese Maßnahmen vor allem auf zahlungskräftige Gäste abzielen, während sich Durchschnittsfamilien das Skivergnügen kaum noch leisten können.

Vergleich mit anderen Skigebieten

Zum Vergleich: In Deutschlands teuerstem Skigebiet, der Zugspitze, kostet ein Tagesskipass 66 Euro. Die Preissteigerungen in Südtirol liegen im europäischen Durchschnitt, doch die geringere Kaufkraft vieler Südtiroler macht die Situation besonders prekär.

Wintersport für alle?

Die Frage bleibt, ob Skifahren für die breite Bevölkerung zugänglich bleiben kann oder ob es sich zu einem Luxusvergnügen entwickelt. Angesichts der hohen Inflation, stagnierenden Löhne und niedrigeren Einkommen wird diese Debatte in Südtirol und darüber hinaus sicherlich weitergeführt werden.

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