von lif 02.01.2025 09:51 Uhr

Förderaktion für alte Handwerksbetriebe wird verlängert

Ein Orgelbauer aus Schlitters (Bezirk Schwaz) oder ein Dachplattendrucker aus Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel): Sie beide erhielten bereits eine „Altes Handwerk“-Förderung des Landes. Traditionelles Handwerk aufrechterhalten und revitalisieren sowie die Übernahme von alten Handwerksbetrieben fördern: Das ist das Ziel dieses Programms, das aus einer Investitionsförderung und einem Übernahmebonus besteht. 

Bild von PhotoGrafix auf Pixabay

Die Investitionsförderung beträgt maximal 30 Prozent der förderbaren Kosten. Diese müssen zwischen 5.000 und 50.000 Euro liegen. Bis zu 20.000 Euro gibt es für die Übernahme eines Unternehmens. Seit dem Start der Förderaktion im vergangenen Mai wurden insgesamt 30 Anträge gestellt, wovon bisher elf bewilligt wurden. Auf Antrag von Wirtschaftslandesrat Mario Gerber wird die Förderaktion nun um ein Jahr bis 31. Dezember 2025 verlängert, berichtet das Land Tirol in einer Aussendung.

„Aufgrund der fortschreitenden Industrialisierung und zunehmender maschineller Fertigung ist traditionelles Handwerk heutzutage nur mehr selten zu finden. Umso wichtiger ist es, dieses zu bewahren. Deshalb haben wir vor knapp einem halben Jahr eine neue Landesförderung aufgelegt. Bereits innerhalb weniger Monate konnten wir bei einzelnen Investitionen und Übernahmen unterstützen. Jeder einzelne Handwerksbetrieb, den wir durch die Förderaktion erhalten können, ist ein Erfolg für die Qualität des heimischen Wirtschaftsstandorts sowie die Erhaltung der Tiroler Tradition und Identität“, betont Gerber und ruft dazu auf, weiterhin Förderanträge einzureichen: „Die rund 400 alten Handwerksbetriebe in Tirol, die in Gebäude, Einrichtungen oder Ausrüstungen investieren oder an einen Nachfolger übergeben werden, sind eingeladen, einen Antrag zu stellen und damit die Zukunft des alten Handwerks in Tirol zu sichern.“

Förderbeispiel Orgelbau Erler aus Schlitters

Eines der elf Kleinstbetriebe, das im Rahmen der Förderaktion „Altes Handwerk“ unterstützt wird, ist das Unternehmen Orgelbau Erler aus Schlitters im Bezirk Schwaz. Die Haupttätigkeit vom Orgelbau liegt neben dem Neubau unter anderem auch bei der Restauration, Service und Stimmung. Die handwerklichen Techniken reichen dabei von Holzverarbeitung über Lederbearbeitung bis hin zur Metallbearbeitung. Mit 1. Jänner 2024 hat Pius Erler den Betrieb von seinem Vater Christian Erler übernommen, weshalb vonseiten des Landes ein Übernahmebonus gewährt wurde.

Förderbeispiel Bucher Dachplatten Manufaktur aus Fieberbrunn

Mit einer Investitionsförderung wird das Kleinstunternehmen Bucher Dachplatten Manufaktur aus Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) unterstützt. Dieses spezialisiert sich auf die Herstellung von Zementplatten für Dächer, Fassaden und Böden und stellt diese händisch und nach alter Tradition her. Da es europaweit keine Plattenmacher in dieser Form mehr gibt, sind die handgefertigten Platten des Unternehmens nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland und Italien sehr gefragt.

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