von lif 04.12.2024 16:53 Uhr

„Heimgeholter Nationalpark? Von wegen!“

Bei der jüngsten Bürgerversammlung in Martell musste der Landeshauptmann beim Thema Nationalpark Stilfser Joch unumwunden zugeben, dass man dazu bislang „nichts derrichtet“ hat. Der Landtagsabgeordnete der „Süd-Tiroler Freiheit“, Bernhard Zimmerhofer, fordert deshalb in einem Antrag erneut den Übergang des Südtiroler Anteils am Nationalpark an das Land und gleichzeitig die Aufwertung und Anpassung an die bereits bestehenden Südtiroler Naturparks.

Landtagsabgeordneter Bernhard Zimmerhofer - Foto: STF

„Es fehlen immer noch die übergeordneten Pläne bzw. Regelwerke für das Parkgebiet, Schuld daran sei bei den Lombarden und den Trientnern zu suchen, die sich in der Sache nicht sonderlich ins Zeug legten“, so der Landeshauptmann. Der Bevölkerung wurde zumindest medial immer wieder eine „Heimholung“ des Nationalparks vermittelt, doch faktisch handle es sich nur um einen verwaltungstechnischen Übergang, inklusive Übernahme der hohen Kosten, so die STF in einer Aussendung. Das Land rechnete im Landesgesetz mit jährlichen Kosten von ca. 1.350.000 Euro. Ein Südtiroler Naturpark mit einer ähnlichen Größe, wie z.B. der Naturpark Rieserferner-Ahrn, kostee im Verhältnis ca. 500.000 Euro pro Jahr.

Offiziell wurde der Nationalpark im Jahre 1935 errichtet mit der Zielsetzung die Flora zu schützen, die Fauna aufzuwerten, die landschaftlichen Schönheiten zu bewahren und den Tourismus zu fördern. „Im Grunde wurde damals unter dem Faschismus der gesamte orografisch rechte Teil des Vinschgaus mit einem Federstrich sozusagen enteignet, was für Bevölkerung und Gemeinden verheerende Folgen hatte“, erklärt die Bewegung. Mit der damaligen Aufteilung des Nationalparks in drei Verwaltungseinheiten wurde ein Bürokratiemonster geschaffen, das zusätzliche Steuergelder verschlingt, über die der Staat im Grunde gar nicht verfügt. Bereits am 7. Juni 2017 hat der Südtiroler Landtag einen Begehrensantrag der „Süd-Tiroler Freiheit“ zum Übergang des Nationalparks in einen Südtiroler Naturpark mit 17 Nein-Stimmen und nein Ja-Stimmen abgelehnt.

Zimmerhofer will von seiner Forderung aber nicht abrücken. „Schließlich geht es darum, ein altes Unrecht wiedergutzumachen und den Bürgern Kosten und Bürokratie zu ersparen.“

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