Immer mehr Kinder und Jugendliche suchen Rat bei Kinderanwältin
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) versuche laut Höller seit mehreren Jahren, die Kinder und Jugendlichen in ihrem alltäglichen Umfeld zu erreichen. Die Rechtsberaterinnen sind daher regelmäßig in Schulen, stehen für Gespräche zur Verfügung und verteilen Informationsmaterial zu Mobbing, Cybermobbing, Trennung/Scheidung der Eltern und sexuellen Übergriffen gegen Minderjährige. Die digitale Welt erweise sich als eine immer größere Herausforderung, betonte die Kinder- und Jugendanwältin. Zentral sei die Netzwerkarbeit und der enge Austausch mit Institutionen, wie Schulen, Sozialdiensten, der Jugendarbeit oder der Gerichtsbarkeit. „Wir beobachten, dass nach der Covid-Pandemie die Anzahl der von uns begleiteten Minderjährigen angestiegen und die Fälle komplexer geworden sind“, sagte Höller bei den Gesprächen.
„Die Kinder- und Jugendanwaltschaft leistet einen unerlässlichen Dienst, indem Minderjährigen ein niedrigschwelliger rechtlicher Beistand in einer Vielzahl von Angelegenheiten angeboten wird“, betonte Landeshauptmann Kompatscher und sprach am Rande auch das geplante „Haus der Ombudsstellen“ an, in dem zukünftig alle Anwaltschaften des Landes unter einem Dach angesiedelt werden sollen.
Minderjährige Flüchtlinge und Cybermobbing
Beim Austausch mit Landesrätin Pamer wurde vor allem über die freiwillige Vormundschaft für nicht begleitete minderjährige Flüchtlinge und über die wichtige Funktion der (externen) Vertrauensperson in Kinderheimen gesprochen. „Kinder und Jugendliche in sozial schwierigen Lagen brauchen eine zuverlässige Ansprechperson, damit sie zuversichtlich und positiv in die Zukunft schauen können. Hier übernimmt die Kinder- und Jugendanwaltschaft eine zentrale Rolle, die wir weiter stärken wollen“, hob Pamer hervor.
Über die Zusammenarbeit mit den Schulen und den Anstieg von Mobbing- und Cybermobbingfällen unterhielt sich Kinder- und Jugendanwältin mit Landesrat Achammer. „Mobbingerfahrungen im Kindes- und Jugendalter können bis ins Erwachsenenleben nachwirken“, hielt dazu auch Landesrat Achammer fest. Der konstante Austausch mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft könne dabei helfen, wirksame Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.