Russland stoppt Gaslieferungen an Österreich ab morgen
Auswirkungen halten sich angeblich in Grenzen
Der heimische Energiekonzern hatte angekündigt, die Zahlungen einzustellen, um sich eine in einem Schiedsverfahren zugesprochene Millionensumme zurückzuholen. Am Mittwoch waren dem teilstaatlichen Konzern im Streit mit der russischen Gazprom mehr als 230 Mio. Euro Schadensersatz unter den Regeln der Internationalen Handelskammer zugesprochen worden – die OMV will den Anspruch mit Zahlungsverpflichtungen an den russischen Gaslieferanten, der bisher 178 GWh pro Tag lieferte, aufrechnen.
Die Auswirkungen für die österreichische Gasversorgung hält sich jedoch in Grenzen, wie OMV-Chef Alfred Stern erst am Donnerstag gegenüber der APA versichert hatte. Denn der Öl- und Gaskonzern bereite sich seit drei Jahren auf dieses Szenario vor. Das alternative Gas komme aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien. Und die Gasspeicher würden mit 95 Terawattstunden den heimischen Bedarf für mehrere Monate decken.
„Russland ist kein Partner“
Durch alternative Bezugsquellen sei die Gasversorgung jedenfalls sichergestellt, bestätigte auch die E-Control in einer Aussendung Freitagabend. Die Versorgungslage werde von den zuständigen Stellen engmaschig beobachtet, ergänzte die Behörde.
„Das Vorgehen der russischen Gazprom beweist heute einmal mehr: Russland ist kein Partner“, teilte Umweltministerin Eleonore Gewessler (Grüne) in einer ersten Stellungnahme mit. „Mit dem morgigen Tag endet aber auch eine Gefahr. Wenn wir keine russischen Lieferungen mehr beziehen, sind wir nicht mehr erpressbar“, ergänzte die Ministerin.
apa