von ih 15.11.2024 12:02 Uhr

Juden im Hotel nicht erwünscht

In den Dolomiten sorgt ein schwerwiegender Fall von Antisemitismus für Empörung: Der Manager eines Hotels in der Ortschaft Selva di Cadore in der Provinz Belluno verweigerte einer jüdischen Familie die Unterkunft. Der Grund: Er machte sie für den angeblichen „Völkermord“ in Gaza verantwortlich. Die antisemitische Haltung des Hotelbetreibers zeigte sich auch auf der Buchungsplattform Booking.com, wo er israelische Gäste generell als unerwünscht deklarierte. Betroffenen Gästen wurde eine kostenfreie Stornierung angeboten.

APA/KEYSTONE

Hotel äußert sich bislang nicht

Der schockierende Vorfall wurde von der Website der jüdischen Gemeinde von Mailand, Bet Magazine Mosaico, bekannt gemacht. Eine Stellungnahme des Hotels blieb bislang aus.

Roberto Ciambetti, Präsident des Regionalrats von Venetien, verurteilte die Vorkommnisse und erinnerte daran, dass man Völker nicht mit ihren Regierungen gleichsetzen dürfe. „Das gilt für Israelis ebenso wie für Palästinenser“, so Ciambetti. Niemand würde das afghanische Volk mit den Taliban oder das iranische Volk mit dem Extremismus der Ayatollahs gleichsetzen, betonte er.

Nicht der erste Vorfall

Dies ist offenbar nicht der erste Vorfall dieser Art in Belluno. Im vergangenen Sommer verweigerte ein Gastgeber in San Vito di Cadore einer jüdischen Familie die Buchung über Airbnb mit einer hasserfüllten Nachricht.

Obwohl der Gastgeber später eine Entschuldigung und Erklärung abgab, wurde er von der Plattform gesperrt.

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