SOKO Donau bald mit Südtiroler in Hauptrolle – Gespräch mit UT24
Aktuell läuft auf ORF die 18. Staffel von „SOKO Donau“. Auf dem deutschen Sender ZDF trägt die österreichische Krimiserie übrigens den Titel „SOKO Wien“. „Wahrscheinlich ist Wien nicht für alle Österreicher so zugänglich bzw. beliebt wie für die Leute aus Deutschland“, mutmaßt der junge Vintler im Gespräch mit UT24, wenn er bei einem Cappuccino an die verschiedenen Titel der Serie denkt. Der 32-Jährige ist Anfang November mit seiner Frau Samantha Steppan und seinem zweieinhalbjährigen Sohn Nathanael für ein paar Tage in seiner Heimat Obervintl, wo er bei seiner Familie ein wenig entspannen und sein Sohn auf dem elterlichen „Töpsl-Hof“ den Traktor und die vielen Kühe erleben kann.
Der Schauspieler Max G. Fischnaller
Fischnaller ist bereits seit Jahren ein bekanntes Gesicht in der Film- und Theaterwelt. Sein Talent auf der Bühne bewies der sympathische und humorvolle „Obovintila“ bereits bei verschiedenen Projekten während seiner Oberschulzeit am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Bruneck. Bald folgten Engagements bei größeren Theater- und auch Filmproduktionen.
Nun hat der Künstler – der übrigens auch sehr musikalisch ist und unter anderem den wilden Angus Young der AC/DC-Coverband „Deers On Lake“ aus Salzburg spielt (UT24 berichtete) – wohl seinen bisherigen Karriere-Höhepunkt erreicht, denn als Forensiker wird er bald eine der Hauptfiguren der Krimiserie spielen.
UnserTirol24: Erzählen Sie uns, wie hinsichtlich ihrer Rolle bei SOKO Donau alles angefangen hat.
Max G. Fischnaller: Vor ungefähr zwei Jahren habe ich einen Telefonanruf meiner Agentin bekommen mit der Information, dass bei SOKO Donau ein neuer Forensiker bzw. Spurensicherer gesucht wird. Dann hatte ich ein Monat Zeit, um ein paar Szenen vorzubereiten, um diese bei einem Casting in Wien am 6. Dezember 2022 zu präsentieren. Ich reiste also für einen Tag ganz entspannt nach Wien und dachte, dass ein Südtiroler für eine österreichische Serie eh nicht interessant sein kann. Spannend war dann vor Ort vor allem, dass das Casting an einem Originaldrehort stattfand und dass eine Maskenbildnerin für Film-MakeUp zugegen war. Schlussendlich sollte ich bloß zwei statt der vier kurzen Szenen drehen und kurz vor Weihnachten bekam ich dann einen Anruf meiner Agentin, die mir dann verriet, dass ich wohl im nächsten Jahr viel drehen werde müssen.
UT24: Als Forensiker sollten Sie dann ins Haupt-Cast von SOKO Donau kommen. Erzählen Sie uns etwas über Ihre Rolle.
Fischnaller: In der Serie heiße ich „Julius Rubatsch“ und bin sozusagen der Nachfolger von „Franz Wohlfahrt“, der 18 Jahre lang von Helmut Bohatsch gespielt wurde. Der Vorname für die neue Figur war ein Vorschlag von mir, während der Nachname von der Redaktion vorgeschlagen wurde als Hommage auf meinen Vorgänger. Zudem ist Rubatsch ein Südtiroler Lagrein und eine gute Verbindung zu mir als Südtiroler. Als „Julius Rubatsch“ bin ich meistens am Tatort und im Labor für die Analysen und DNA-Geschichten. Auch die technische Auswertung von Beweismitteln liegt in meinem Aufgabenbereich.
Max G. Fischnaller mit Maria Happel – Foto: ThomasKirschner.com
Der Dreh, mit tirolerischem Einfluss
Den ersten Drehtag hatte Fischnaller dann im Juni 2023. Besonders auf die Zusammenarbeit mit der bekannten deutschen Schauspielerin Maria Happel freute sich der Pusterer sehr, die er als Koryphäe von Wien bezeichnet. Sie hatte ihn bereits damals beeindruckt, als sie mit einer Theaterproduktion in Südtirol war.
Inzwischen hat er bereits zwölf Folgen im vergangenen Jahr für die 19. Staffel sowie 13 Folgen im heurigen Jahr für die 20. Staffel gedreht. In der Zeit zwischen Mai und Oktober werden die Folgen – aufgeteilt in drei Blöcken – mit teils verschiedenen Regisseuren gedreht, erzählt Fischnaller. In dieser Zeit sei er in seiner Rolle bereits gut hineingewachsen und hat immer wieder selbst einige Dinge in die Rollenentwicklung mit eingebracht. „Ab und zu versuche ich, das Tirolerische einzubringen und hin und wieder meine Musikalität mit einfließen zu lassen. Denn das kann ich, im Gegensatz zum Bereich der Chemie und Biologie“, schmunzelt Fischnaller. Wobei ihm allerdings schon immer die etwas verrückten Typen sehr sympathisch waren, präzisiert er. In die Materie des Forensikers hat er sich schließlich von einem echten Spurensicherer einführen lassen und mit ihm am Landeskriminalamt Mödling einige Dinge angeschaut und viel von ihm erklären lassen.
Bei den Dreharbeiten diesen Sommer in Wien mit Komparsen als Spurensicherer – Foto: privat
Einige Leckerbissen
Freuen dürfen sich die Südtiroler Zuseher, wenn Fischnaller alias „Julius Rubatsch“ immer mal wieder kleine sprachliche Hommagen auf seine Verwandten oder Freunde in die Rolle einbaut. So wird er das von seinem Vater oft verwendete „tadellos“ ebenso zum Besten geben wie auch das „negativ“, welches ein Freund Fischnallers gerne als „nein“ verwendet. Auch das jugendliche „volle geil“ wird zu hören sein, welches einer seiner Brüder immer wieder gerne verwendet. Fehlen darf natürlich nicht das in bestem Südtiroler Dialekt erklingende „ma dai“, bei dem vor allem die deutschen Schauspieler immer wieder ins Grübeln kommen.
Max G. Fischnaller als Forensiker – Foto: privat
Die Arbeit & das Team
„Während der Arbeit sind wir bei SOKO Donau von einem wahrlich familiären Kreis umgeben. Viele Mitglieder der Filmcrew arbeiten schon seit Jahren zusammen, was im Filmgeschäft nicht immer üblich ist. Gedreht wird vor allem in Wien und Umgebung, aber auch in der Steiermark (Graz) und Niederösterreich (St. Pölten). Ein besonderer und beeindruckender Drehort war kürzlich das Atomkraftwerk Zwentendorf“, so der junge Schauspieler.
Fischnaller hatte die beiden vergangenen Sommer zwischen 30 und 35 Drehtage in der Zeit zwischen Mai und Oktober, während die Film-Crew 95 Drehtage zu absolvieren hat. „Vom zeitlichen Ablauf passt es mir so ganz gut, denn am Wochenende wird in der Regel nicht gedreht und so kann ich mich weiterhin musikalisch mit meiner AC/DC-Coverband austoben und den verrückten Angus Young mimen“, ist der Künstler froh. Und an anderen drehfreien Tagen wird die Zeit fürs Textlernen genutzt.
Drehstart Sommer 2024 für 20. Staffel – Foto: Satel Film
UT24: Wie waren die Reaktionen als klar wurde, dass Sie ins Team der Hauptdarsteller von „SOKO Donau“ kommen?
Fischnaller: Zunächst ist vor allem im sozialen Netzwerk zu lesen gewesen, dass das Publikum wehmütig war, da mein Vorgänger einer der sozusagen alten Garde war und nun nicht mehr dabei ist. Ansonsten, sei es Produktionsfirma wie Redaktion, waren und sind alle ganz happy mit mir. Inzwischen hat sich meine Figur bereits etwas etabliert und ein wenig ‘Farbe’ bekommen. Julius Rubatsch ist ein klassischer Jungspund, der sich irgendwo beweisen will. Gemeinsam mit meiner Kollegin Maria Happel alias Gerichtsmedizinerin Dr. Franziska Beck führen wir eine Art Tante/Neffe-Beziehung und sorgen damit für die etwas komödiantische Linie in der Serie.
Max G. Fischnaller mit Selfie am Set – Foto: privat
Der Staffelbeginn mit Fischnaller
Voraussichtlicher Beginn der 19. Staffel wird Februar 2025 sein. Dann wird „SOKO Donau“ im Schnitt von 500.000 Zusehern auf ORF verfolgt, während dieselben Folgen als „SOKO Wien“ etwa fünf Millionen Menschen auf ZDF sehen werden, weiß Fischnaller.
Die erste Folge, die er dann auch intensiv über Social Media bewerben und ankündigen wird, werde sich der Vintler aller Voraussicht nach mit der Familie oder Freunden anschauen. Auch auf der Streamingplattform ORF ON werden die Folgen zu sehen sein.
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10.11.2024
Sicher besser als der Ex-Bergretter…