Team K fordert „Lebensraum-Abgabe“ für Touristen
„Wir müssen danach trachten, dass die gesamte einheimische Bevölkerung etwas vom Tourismus hat. Daher schlägt das Team K, gekoppelt an die Ortstaxe, eine verpflichtende touristische Lebensraumabgabe vor, die direkt an die ansässigen Bürger ausgezahlt wird. Diese soll als Entschädigung für den wirtschaftlichen Verbrauch unseres Landes, aber auch zur Abfederung des Hochpreislandes Südtirol dienen, das seinerseits wiederum dem Tourismus geschuldet ist”, sagt Paul Köllensperger. Sein Antrag werde diese Woche im Landtag behandelt, so das Team K in einer Presseaussendung.
Das Modell würde der bereits bestehenden Ortstaxe entsprechen, mit dem Unterschied, dass das Geld direkt an die Bürger ausgezahlt wird. Als Vorbild dafür könnte z.B. der österreichische Klimabonus gelten. Es handle sich um einen Beitrag zusätzlich zur Tourismusabgabe, der direkt und ohne Antrag auf das Bankkonto der Bürger überwiesen wird. Mit dieser Lebensraumabgabe könnten aber auch öffentliche Dienste mitfinanziert werden, z.B. der öffentliche Personennahverkehr, um diese für die Menschen in Südtirol wirtschaftlich günstiger oder sogar kostenlos anbieten zu können, erklärt das Team K.
Köllensperger will Diskussion anstoßen
Paul Köllensperger vom Team K stellt klar: „Es geht in meinem Beschlussantrag nicht um Tourismusbashing, wie manche Touristiker mir gerne vorwerfen. Vielmehr geht es mir darum, die Diskussion darüber anzustoßen, welche Art von Tourismus wir in Südtirol wollen und wie wir das Verhältnis der Einheimischen zu den Gästen positiv gestalten können. Es geht nicht um ein Land ohne Tourismus, sondern darum, dass die Auswirkungen des Tourismus aber auch die Verwendung unseres Lebensraums so abgegolten werden, dass die Allgemeinheit einen spürbaren, direkten und konkreten Vorteil davon hat. Mein Vorschlag zur Einführung einer LEBENSRAUMABGABE soll einen partizipativen Prozess der Wertschöpfung Tourismus anstoßen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Südtirol jetzt diesen Weg einschlagen müssen, um die Ressentiments der einheimischen Bevölkerung dem Tourismus gegenüber auszuräumen und die Basis für einen auf lange Sicht tragfähigen Konsens zu schaffen.”