von ih 05.11.2024 19:06 Uhr

„Das ist im höchsten Maße bedenklich!“ – Sven Knoll im UT24-Gespräch

Die Debatte über das umstrittene Disziplinarverfahren gegen Christina Holzer, der Direktorin der Goethe-Schule in Bozen, sorgt weiterhin für große Aufregung in Südtirol (UT24 berichtete). Holzer setzt sich intensiv für die Einrichtung einer Förderklasse für nicht-deutschsprachige Schüler ein, um den hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund zu bewältigen. Ihr Einsatz führte jedoch zu einem Disziplinarverfahren, das die Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner eingeleitet hat, was bei vielen auf Unverständnis stößt. Der Fall ist am Dienstag erstmals auch im Südtiroler Landtag thematisiert worden.

Der Fall der Goethschule in Bozen sowie das Disziplinarverfahren gegen Christina Holzer werden nun im Südtiroler Landtag besprochen. Sven Knoll fordert dort die sofortige Aufhebung.

„Falkensteiner fügt deutscher Schule Schaden zu“

Die Süd-Tiroler Freiheit setzt sich dafür ein, das Disziplinarverfahren gegen Christina Holzer mittels eines Beschlussantrags im Landtag zu stoppen. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll betont gegenüber UT24, dass es hier nicht darum gehe, „im Handstreich in ein laufendes Disziplinarverfahren einzugreifen“.

Vielmehr sei es notwendig, „auch mit der Schulamtsleiterin ins Gespräch zu kommen, um ihr klar zu machen, dass es nicht zielführend ist, einer Direktorin, die auf ein Problem reagiert, mit Konsequenzen zu antworten“. Stattdessen müsse das Ziel die Lösung des Problems sein.

Knoll kritisiert Falkensteiner scharf und wirft ihr vor, der deutschen Schule in Südtirol zu schaden: „Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner fügt mit ihrem Verhalten der deutschen Schule in Südtirol Schaden zu. Und darunter leiden nicht nur die deutsche Schule, sondern alle Schüler und letzten Endes die schulische Ausbildung.“

Landesregierung könnte durchaus Einfluss nehmen

Darüber hinaus richtet Knoll auch schwere Vorwürfe gegen Landesrat Philipp Achammer.

So erklärt er im Gespräch mit UT24: „Noch bedenklicher ist die Tatsache, dass Landesrat Philipp Achammer in einem Interview kürzlich erklärt hat, dass er nicht bereit sei, sich an die geltenden Autonomiebestimmungen zu halten. Weil die Autonomiebestimmung sieht ja die paritätische Kommission vor. Und er als Landesrat für deutsche Schule und Bildung weigert sich, die Bestimmungen des Autonomiestatutes umzusetzen. Das ist im höchsten Maße bedenklich!“

Knoll sieht durchaus eine Möglichkeit für die Südtiroler Landesregierung, Einfluss zu nehmen, auch wenn sie das Disziplinarverfahren nicht direkt beenden kann. „Die Südtiroler Landesregierung hat sehr wohl die Möglichkeit in dieser Angelegenheit zu intervenieren. Nicht einzugreifen wohlgemerkt, aber zu intervenieren. Und das wird auch nicht gemacht!“, ärgert sich der STF-Abgeordnete.

Diskussion geht morgen weiter

Am morgigen Mittwochvormittag wird die Diskussion um das umstrittene Disziplinarverfahren gegen Christina Holzer im Landtag weitergeführt.

Man darf gespannt sein, ob die Südtiroler Landesregierung Schritte unternehmen wird, um in dieser Angelegenheit zu vermitteln und das umstrittene Verfahren gegen Holzer endlich zu beenden.

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