US-Wahl 2024: Deutsche Auswanderer im Gespräch mit UT24
Politische Stimmungslage: Zwischen ruhigem Alltag und erwarteter Anspannung
Michael, der in Florida einen Bootsverleih betreibt, berichtet, dass er im Alltag kaum Veränderungen in der allgemeinen Stimmung wahrnimmt.
Für ihn scheint das Land im Moment ruhig, auch wenn er glaubt, dass eine gewisse Anspannung auftreten wird, sobald die Wahlergebnisse ausgezählt werden. „Ich denke, eine gewisse Anspannung wird während der Auswertungen stattfinden,“ erklärt er und deutet damit auf die vergangenen Wahlen hin, in denen sich das Land polarisiert und angespannt gezeigt hatte.
Marcel, ein Ingenieur, der in Kalifornien lebt, teilt Michaels Beobachtung, dass es kaum eine veränderte Grundstimmung gibt. „An der Stimmung hat sich nichts merklich verändert“, meint er zu UT24, auch wenn er in sozialen Medien vermehrt politische Posts und Stories sieht, in denen sich Menschen stark für demokratische oder republikanische Positionen aussprechen. Trotz dieser digitalen Präsenz scheint die Stimmung auf den Straßen und im Alltag relativ ruhig zu bleiben.
Wahlkampf sichtbar: Flaggen, Aufkleber und Wahlstände
Der Wahlkampf selbst jedoch zeigt sich deutlicher im Alltagsbild. Vor allem in Florida nimmt Michael eine starke Präsenz der Trump-Anhänger wahr.
„Gerade hier bei mir in Florida siehst du sehr viele Trump-Flaggen, beklebte Autos und T-Shirts“, berichtet der junge Unternehmer gegenüber UT24 und beschreibt, wie sich hier viele Menschen offen zu ihrer politischen Meinung bekennen. Wahlstände und Merchandise wie Trump- und Biden-Produkte sind in Supermärkten und Souvenirläden verfügbar, was für Michael eine deutlichere Sichtbarkeit des Wahlkampfes bedeutet.
Auch Marcel sieht in Kalifornien die Spuren des Wahlkampfes. Besonders online, durch gezielte Wahlkampagnen und Kandidatenauftritte, wird er auf die bevorstehenden Wahlen aufmerksam. „Im Internet ist der Wahlkampf durchaus präsent“, bemerkt er und ergänzt, dass er gelegentlich auch Flaggen für Harris oder Trump an Fahrzeugen und Gebäuden sieht. An Straßenecken tauchen außerdem Pop-up-Stände auf, die Wahlkampfartikel wie T-Shirts und Flaggen anbieten.
Erwartungen und Wünsche für die Zukunft
Beide deutschen Auswanderer hegen Hoffnungen, dass die Wahl zu positiven Veränderungen führen wird, auch wenn ihre persönlichen Präferenzen und Schwerpunkte unterschiedlich sind. Michael, der keiner Partei besonders zugetan ist, hofft auf Stabilität und Sicherheit nach der Wahl.
Der Bayer, der in Florida einen Bootsverleih betreibt, spricht gegenüber UT24 die steigende Kriminalität in den Großstädten an, die ihm Sorgen bereitet: „Eine solche Entwicklung darf nicht vorkommen.“ Darüber hinaus wünscht er sich, dass die USA ihren Einfluss in internationalen Konflikten nutzen, um Friedenslösungen zu fördern. Angesichts der starken Stellung Amerikas auf der Weltbühne sieht er darin eine wichtige Aufgabe des Landes.
Ingenieur Marcel hingegen wünscht sich einen Wahlsieg der Demokraten und hofft vor allem auf eine Verbesserung der internationalen Lage, insbesondere auf ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen in Gaza und der Ukraine. „Ich hoffe, dass die Demokraten das Rennen machen,“ sagt er und betont, wie wichtig es ihm ist, dass die USA eine vermittelnde Rolle in diesen Konflikten einnehmen.
Zwischen Zuversicht und Sorge: Ein geteiltes Bild
Die beiden deutschen Auswanderer zeigen, wie unterschiedlich die persönlichen Wahrnehmungen und Erwartungen sein können – abhängig von der eigenen Lebenssituation und Umgebung.
Während Michael in Florida eine starke Präsenz von Trump-Anhängern sieht, erlebt Marcel in Kalifornien eine eher demokratisch geprägte Umgebung. Die beiden blicken mit gemischten Gefühlen auf die Zukunft, vereint jedoch in ihrer Hoffnung, dass die kommende Wahl ein Schritt in eine bessere und sicherere Zukunft ist.
Mit dem bevorstehenden Wahltag wächst die Spannung, und wie Michael und Marcel bestätigen, ist der Wahlkampf im Alltag durchaus sichtbar. Die Frage, welche Richtung die USA nach der Wahl einschlagen wird, bleibt offen und spannend – auch für die vielen Auswanderer, die in Übersee ein neues Zuhause gefunden haben.