Trump oder Harris? Das sagen Südtirols Abgeordnete
Brigitte Foppa (Grüne): Ich prognostiziere und hoffe Kamala Harris. Wie schon vormals gesagt ist sie ein Paradebeispiel dafür, wie Frauen erst gesehen und in ihrem Potential erkannt werden, sobald ein (alter) Mann den Platz frei macht. Mit Kamala Harris würde es erstmals eine Frau an der Spitze der USA geben. Mit ihr haben Bürgerrechte, Klimaschutz und Gerechtigkeit eine Chance. Mit Trump ginge all das, wie man in Südtirol sagt, den Bach hinunter. Trump hat eine wilde und untergriffige Aufholjagd begonnen. Man kann nur aus ganzer Seele hoffen, dass in den USA die Stimme der Vernunft siegt.Â
Harald Stauder (SVP): Es ist für einen Menschen, der sich nicht in der Vorwahlzeit längere Zeit in den USA aufgehalten hat und sich intensivst mit den Wahlen vor Ort auseinandergesetzt hat, nicht möglich, eine seriöse Prognose abzugeben. Alles was getan werden kann, ist das Wiederkauen von gehörten Meinungen, die man aus europäischen Medien gehört hat. Somit von meiner Seite keine Prognose.Â
Ulli Mair (Freiheitliche): Über den Ausgang der US-Wahlen rätselt und spekuliert derzeit wohl die halbe Welt. Wie sich auch in Vergangenheit immer wieder zeigte, ist die Prognosegenauigkeit von Wahlumfragen in den USA etwas geringer, als wir das beispielsweise bei Wahlen in Europa gewohnt sind, was mitunter den Besonderheiten des Wahlsystems und dem heterogenen Gesellschaftsgefüge geschuldet ist. Alle Prognosen deuten auf ein äußerst knappes Rennen hin, was es vermutlich auch in der letzten Woche vor dem Wahltermin bleiben wird, sofern nicht einem der beiden Kandidaten ein größerer Fehler unterläuft. Der Schutz der Außengrenzen vor illegaler Migration, eine Law-and-Order-Sicherheitspolitik, eine pragmatische, unideologische und interessensgeleitete Außenpolitik des bilateralen Deal-Makings, Steuersenkungen und Deregulierung in der Wirtschaftspolitik sowie der Kampf gegen die Woke- und Cancel-Culture und für die Meinungsfreiheit: Was die wesentlichen politischen Standpunkte und Überzeugungen anbelangt, habe ich mehrere Schnittmengen mit den Republikanern, weshalb ich mich über einen Sieg der „Grand Old Party“ freuen würde.
Ploner Franz (Team K): Trotz des bisher sehr engen Umfrageergebnisses hoffe ich, dass Kamala Harris gewinnt. Sie garantiert eine moderne, demokratische USA und wird eine weitere Polarisierung des Welt verhindern.
Maria Elisabeth Rieder (Team K): Die Kandidaten Harris und Trump könnten kaum unterschiedlicher sein. Beide scharen Millionen von Anhängern hinter sich. Ich hoffe, dass Kamala Harris die Wahl gewinnt. Was mich erschreckt, ist die Härte des Wahlkampfes. Trump schreckt vor persönlichen Angriffen auf niedrigstem Niveau nicht zurück und lügt den Menschen ohne mit der Wimper zu zucken ins Gesicht. Die ehemalige Staatsanwältin Harris tritt gegen den verurteilten Straftäter Trump an, das allein sollte schon Grund genug sein, Harris zu wählen. Kamala Harris setzt in ihrem Wahlprogramm auf die Mittelschicht, das gefällt mir sehr. Harris wäre die erste Frau an der Spitze der USA, auch das wäre ein wichtiges Zeichen und würde mich freuen.
Rohrer Madeleine (Grüne): Ich glaube, Kamala Harris wird mehr Stimmen erhalten als Donald Trump, denn auch in den USA sind die meisten Menschen von seinen irrlichternden Lügen und rechtsradikalen Entgleisungen abgestoßen. Doch das US-Wahlsystem bevorteilt auf erhebliche und eigentlich unfaire Weise Trump und die Republikaner. Deshalb fürchte ich, dass Trump auch mit weniger Stimmen als Harris wieder US-Präsident wird.
Zimmerhofer Bernhard (Süd-Tiroler Freiheit): Die Wahlentscheidung in den USA ist auch richtungsweisend darüber, ob sich unser Europa wieder auf sich selbst besinnt, auf seine politische, wirtschaftliche und militärische Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit. Für mich persönlich ist dieses Ziel erstrebenswert und wer dafür als Präsident der USA in Frage kommt ist auch klar.
Amhof Magdalena (SVP): Kamala Harris. Zwar liegt Trump derzeit in den wichtigsten Swing States knapp vorn, das größere Steigerungspotenzial sehe ich aber bei Kamala Harris. Sie hat seit ihrem Einstieg in den Wahlkampf unglaublich an Zustimmung gewonnen. Mit den zahlreichen Ausrutschern Trumps hat sie noch einige Asse im Ärmel, um Unentschlossene auf der Zielgeraden auf die eigene Seite zu holen. Und ich habe das Gefühl, dass die weibliche Wählerschaft dieses Mal das letzte Wort sprechen wird.
Jürgen Wirth Anderlahn (Liste JWA): Donald Trump, weil ich für Frieden bin.Â
Rosmarie Pamer (SVP): Kamala Harris gewinnt die Wahlen, weil Amerika bereit für eine starke, kompetente Frau ist, die für gesellschaftliche Gerechtigkeit, wirtschaftliche Erneuerung und globale Verantwortung steht.
Angelo Gennaccaro (La Civica): Zurzeit traut sich kein seriöser und unparteiischer politischer Beobachter eine sichere Vorhersage zu. Harris könnte zwar die Mehrheit der Wählerstimmen bekommen, aber für einen Wahlsieg braucht man die meisten Wahlmänner aus den Bundesstaaten. Gerade in den wahlentscheidenden „Swing States“ ist das Rennen noch völlig offen. Es würde mich nicht überraschen, wenn das Endergebnis auch am Tag nach der Wahl noch unklar wäre und Stimmen nachgezählt werden müssten. Ich persönlich hoffe vor allem, dass die Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa gestärkt wird.
Daniel Alfreider (SVP): Die US-Wahl wird wohl äußerst knapp ausgehen, und ihr Ausgang wird nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern die gesamte Welt beeinflussen. Ich hoffe sehr, dass das Ergebnis, unabhängig vom Gewinner, dazu beiträgt, globalen Frieden zu fördern und die derzeit kritischen und gefährlichen Spannungen zu entschärfen. Was mich nachdenklich stimmt: Die zunehmende Verwendung von KI in Wahlkämpfen ist besorgniserregend und gefährlich.
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30.10.2024
Die gscheiden Politiker geben ihren Senf ab.
30.10.2024
Es gibt in Südtirol wenig Menschen die den Durchblick haben. Schade, dass jene die am Wenigsten verstehen in der Politik etwas zu sagen haben. Das gibt mir zu denken.