von ih 22.10.2024 15:03 Uhr

Südtiroler Hochschülerschaft wirft Uni Bozen Fehldarstellung vor

Die Südtiroler Hochschülerschaft (SH) zeigt sich irritiert und verärgert über die Entscheidung der Freien Universität Bozen, einer geplanten Podiumsdiskussion zum Thema „Olympia 2026“ keinen Raum zu geben. SH-Vorsitzender Alexander von Walther kritisiert insbesondere die „völlig falsche Darstellung der Tatsachen“ seitens der Universitätsleitung. Diese hatte die Veranstaltung als parteipolitisch eingestuft und darauf verwiesen, dass Parteiveranstaltungen an der Universität nicht gestattet seien.

Universität Bozen - Foto: UniBz

„Nie die Rede von einer parteipolitischen Veranstaltung“

Von Walther weist diese Darstellung entschieden zurück: „Es war nie die Rede von einer parteipolitischen Veranstaltung. Das Podium sollte vielmehr einen ausgewogenen, gesitteten Austausch politischer und wissenschaftlicher Positionen zu Olympia 2026 ermöglichen, einem gesellschaftlich relevanten Thema.“

Geplant waren zwei wissenschaftliche Experten und zwei politische Vertreter, denen gleich viel Redezeit eingeräumt werden sollte. „Dass die Universität nun behauptet, wir hätten ein rein parteipolitisches Podium geplant, ist schlicht unwahr“, so von Walther weiter.

Die SH betont, dass sie bereits am 19. August eine offizielle Anfrage an die Universitätsleitung gestellt habe, in der klar von einer Beteiligung sowohl von Wissenschaftlern als auch Politikern die Rede war. Wenige Tage später konnten sogar bereits konkrete Namen der Teilnehmer genannt werden. „Unserer Ansicht nach kann eine Podiumsdiskussion kaum ausgewogener sein“, so von Walther. „Dass die Universität dennoch von einer parteipolitischen Veranstaltung spricht, obwohl zwei renommierte Wissenschaftler beteiligt sind, zeigt, dass hier versucht wird, sich durch Verdrehung der Tatsachen aus der Affäre zu ziehen.“

Keine Podiumsdiskussion an Uni erlaubt

Die Hochschülerschaft zeigt sich zudem über die Argumentation der Universität verwundert, dass es in Bozen genügend alternative Räumlichkeiten für derartige Veranstaltungen gebe.

„Das mag an sich stimmen, und wir haben auch schnell einen anderen Ort gefunden. Aber es bleibt unverständlich und ärgerlich, dass die größte und älteste Studentenorganisation Südtirols keine Podiumsdiskussion an der einzigen Universität im Land durchführen darf – vor allem, wenn zwei Universitätsprofessoren daran teilnehmen“, kritisiert von Walther. Im Vergleich zu anderen Universitäten im Ausland und in Italien sei dieses Vorgehen der Universität Bozen nicht nachvollziehbar.

Besonders irritiert zeigt sich die SH auch über die Aussage der Universitätsleitung, die Idee einer Podiumsdiskussion sei Ausdruck einer „antiquierten Sichtweise auf Universitäten“. „Wenn das so wäre, dann wären alle Universitäten im benachbarten Ausland antiquiert und nur die Freie Universität Bozen wäre modern“, bemerkt die SH ironisch. Podiumsdiskussionen zu gesellschaftlich relevanten Themen seien an anderen Universitäten völlig normal, so die SH, und nur in Bozen treffe man immer wieder auf Hindernisse.

Die SH fordert daher eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema und kritisiert die Universitätsleitung für die ihrer Meinung nach unbegründete Ablehnung der Veranstaltung.

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