von ih 17.10.2024 14:22 Uhr

Schutzbauten in Ulten und Tisens im Fokus

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am Donnerstag gemeinsam mit Vertretern der Gemeinden Ulten und Tisens sowie der Agentur für Bevölkerungsschutz mehrere Schutzbauten und Baustellen der Wildbachverbauung besichtigt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Naturgefahren wie Hochwasser und Murgänge zu begegnen, die in einem Gebirgsland wie Südtirol regelmäßig auftreten.

Landeshauptmann Arno Kompatscher (7.v.r.) hat am Donnerstag die Arbeiten der Wildbachverbauung unter anderem am Messnerbach in St. Nikolaus/Ulten besichtigt. - Foto: LPA/Maja Clara.

„Durch eine optimale Anpassung an die Naturgefahren können wir Schäden mit gezielten Maßnahmen verhindern oder zumindest eingrenzen“, betonte Kompatscher. Der Schutz vor Naturgefahren basiere auf integralem Risikomanagement, zu dem auch der Bau von Schutzanlagen gehört.

Nachhaltiger Beton für den Messnerbach in Ulten

Am Messnerbach oberhalb von St. Nikolaus in Ulten kommen bald innovative, umweltschonende Materialien zum Einsatz. „Nachhaltiger Beton zeichnet sich durch eine möglichst geringe Umweltbelastung bei der Herstellung aus“, erklärte Fabio De Polo, Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung der Agentur für Bevölkerungsschutz.

Die Arbeiten am Messnerbach begannen vor fünf Jahren. Elf Konsolidierungssperren aus Stahlbeton wurden bereits errichtet, weitere sollen folgen. Künftig wird die Baustellenmannschaft um Vorarbeiter Michael Zöschg versuchsweise nachhaltigen Beton verwenden, um den ökologischen Fußabdruck der Maßnahmen zu reduzieren. Diese Bauarbeiten tragen nicht nur zum Schutz der Anwohner bei, sondern leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Sanierungen am Tisenerbach und Steineggerbach

Auch in Tisens werden wichtige Schutzprojekte vorangetrieben. Der Tisenerbach wird derzeit umfassend saniert, da das Bachbett und der Uferschutz stark sanierungsbedürftig waren. „Durch den Neubau des Bachbettes und die Errichtung einer neuen Künette – einem gemauerten Kanal aus Zyklopensteinen – wird der Hochwasserschutz erheblich verbessert“, erklärte Bauleiter Christian Kofler. Die Arbeiten begannen im September und sollen bis zum Frühjahr abgeschlossen sein.

Am Steineggerbach, auch Förstlerbach genannt, wurde bereits eine etwa sechs Meter hohe Geschieberückhaltesperre aus Beton errichtet. Diese Sperre dient dazu, nahezu das gesamte verbleibende Geschiebe aufzufangen und so den darunterliegenden Siedlungsbereich zu schützen. Bauleiter Martin Pfitscher betonte die Bedeutung dieser Maßnahme, die die Verbauung des Ober- und Mittellaufs des Steineggerbachs abschließt. „Durch diese Sperre wird die Gefahr für die Anwohner deutlich reduziert“, fügte Thomas Thaler, Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd, hinzu.

Mit diesen Maßnahmen wird der Hochwasserschutz in den Gemeinden Ulten und Tisens deutlich gestärkt. Die Wildbachverbauung ist ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept des Bevölkerungsschutzes in Südtirol, um die Bewohner vor den immer häufiger auftretenden Naturgefahren zu schützen.

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