von ih 15.10.2024 11:32 Uhr

Sechs Schafe in Gummer von Wolf gerissen

In der Nacht auf Dienstag hat ein Wolf auf dem Obersoler-Hof in Gummer erneut zugeschlagen und sechs Schafe gerissen. Der betroffene Bauer, Albert Lunger, musste bereits in der Vergangenheit Verluste durch Wolfsangriffe hinnehmen. Auf seiner Alm am Plattkofl verlor er bereits zehn Schafe, dazu ein Pferd und ein Fohlen im Fassatal. Auch am Hof selbst wurden vor eineinhalb Jahren vier Schafe vom Wolf gerissen. Nun traf es erneut seine Tiere: „Sechs Schafe sind tot, einige weitere wurden verletzt“, berichtet Lunger.

Foto: Gemeinde Karneid

Bürgermeister ist verärgert

Dieser jüngste Vorfall ereignete sich nur wenige Tage nach einem Mahnfeuer, das in der Region entzündet wurde, um auf die Problematik der wachsenden Wolfspopulation in Südtirol aufmerksam zu machen (UT24 berichtete). Der Karneider Bürgermeister, Albin Kofler, zeigt sich empört über die politische Untätigkeit und fordert endlich Konsequenzen.

„Warum Südtirol immer noch keine Wölfe abschießen kann, das soll bitte jemand den betroffenen Bauern erklären, deren Tiere wiederholt den Wölfen zum Opfer fallen“, erklärt Kofler. Er betont, dass es sich dabei nicht nur um wirtschaftliche Verluste, sondern um die Existenzgrundlage vieler bäuerlicher Familien handelt. „Es geht um unsere Landwirtschaft und das Überleben unserer bäuerlichen Strukturen“, so der Bürgermeister.

  • Foto: Gemeinde Karneid

„Wollen wir wirklich warten, bis ein Kind angegriffen wird?“

Kofler kritisiert, dass Entscheidungen zur Regulierung der Wolfspopulation auf die lange Bank geschoben und vor Gerichten ausgefochten werden, während die Bedrohung für Nutztiere und Menschen wachse. „Es ist unverständlich, dass wir weiter zögern und zusehen, wie sich die mittlerweile rund 100 Wölfe in Südtirol ungehindert ausbreiten und sinnlos Nutztiere reißen – oft in unmittelbarer Nähe unserer Höfe, wo Familien mit ihren Kindern leben“, warnt Kofler.

Besonders besorgt zeigt sich der Bürgermeister auch hinsichtlich der möglichen Gefährdung von Menschen: „Wollen wir wirklich warten, bis ein Kind angegriffen wird, weil der Wolf in seinem Blutrausch nicht mehr zwischen Schafen und Menschen unterscheidet?“, fragt er rhetorisch. „Es wird einen guten Grund haben, wieso der Wolf über 150 Jahre lang in dieser Region als ausgerottet galt“, fügt Kofler hinzu und fordert ein sofortiges Umdenken in der politischen Debatte um den Umgang mit dem Wolf in Südtirol.

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