von hz 13.10.2024 09:44 Uhr

Italiens Migrantenzentren in Albanien starten kommende Woche

Die beiden von Italien auf albanischem Boden errichteten Flüchtlingslager werden ab kommender Woche die ersten Migranten aufnehmen. „Wir rechnen damit, dass nächste Woche die ersten Menschen in die Zentren in Albanien gebracht werden. Es wird keine Eröffnungszeremonie geben“, sagte Innenminister Matteo Piantedosi laut Medienangaben.

Symbolbild von APA/AFP

„Die Aufnahmezentren ähneln jenen, die sich auf italienischem Gebiet befinden. Es gibt keinen Stacheldraht. Jeder kann einen Antrag auf internationalen Schutz stellen und bekommt ihn innerhalb weniger Tage“, erklärte der Innenminister.

Was mit Migranten im Aufnahmezentrum passiert

In Shengyin wurde das erste Aufnahmezentrum eingerichtet. Hier werden die Migranten, sobald sie das Schiff verlassen haben, gesundheitlich untersucht, identifiziert und mit Essen versorgt. Von Shengyin aus werden die Migranten dann im Laufe des Tages in das einige Dutzend Kilometer entfernte Auffanglager Gyader gebracht.

Das Lager in Gyader ist in drei Bereiche unterteilt: Im größten Bereich werden Migranten untergebracht, die einen Asylantrag gestellt haben und auf eine Antwort warten. Der zweite ist ein Abschiebungszentrum. Hier werden diejenigen untergebracht, deren Asylantrag abgelehnt wurde. Der dritte Teil ist hingegen ein kleines Gefängnis, in dem diejenigen, die im Lager Straftaten begehen, eingesperrt werden sollen.

Italien als Vorbild für Österreich

Die ursprünglich im Mai geplante Eröffnung der beiden Zentren war aufgrund der Beschaffenheit des Geländes, der während der Arbeiten aufgetretenen Probleme und der ungünstigen Witterungsverhältnisse im August wiederholt verschoben worden. Die Zentren wurden von Menschenrechtsgruppen als Externalisierung der Migrationsbearbeitung und Schaffung eines „neuen Guantanamo“ kritisiert. Mehrere andere europäische Länder erklärten dagegen, sie würden das Modell gerne nachahmen. Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sprach diesbezüglich von einem Vorbild.

Premierministerin Giorgia Meloni begrüßte die Migrantenzentren. Sie seien eine „innovative Lösung“ im Umgang mit den Migrantenströmen und im Kampf gegen Schlepperei, sagte Meloni nach dem Gipfeltreffen der Länder der Gruppe Med9 in Pafo auf Zypern am Freitag.

APA/UT24

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