von ih 11.10.2024 17:44 Uhr

Terlaner Zukunft: Gemeinderat steht vor entscheidender Weichenstellung

Die Zukunft des umstrittenen TOG-Areals sorgt für erhitzte Diskussionen in der Gemeinde Terlan. Die Gruppe besorgter Bürger rund um ihren Sprecher Philipp Profanter äußert in einem öffentlichen Statement scharfe Kritik an der aktuellen Vorgehensweise des Gemeinderats und mahnt zu einer gründlichen Prüfung des vorgelegten Raumordnungsvertrages.

Die Gemeinde Terlan /Foto: UT24

Bereits seit 18 Jahren wird in Terlan über die Zukunft des TOG-Areals diskutiert, doch erst am 5. Oktober 2024 wurde ein neuer Raumordnungsvertrag veröffentlicht, der für Unruhe sorgt.

Für Philipp Profanter sei klar: „Die Situation ist ernst und erfordert eine sorgfältige Überprüfung aller Details.“ Besorgnis erregt insbesondere das hohe Tempo, mit dem die Entscheidung getroffen werden soll: „Es ist kaum nachvollziehbar, dass der Gemeinderat innerhalb von nur drei Tagen einen 16-seitigen Vertrag mit acht Anlagen bewerten und darüber abstimmen soll.“ Die Eile sei problematisch und könne langfristige Konsequenzen für die Gemeinde nach sich ziehen.

Besorgnis um geplante Baudichte

Ein zentraler Kritikpunkt der Aktionsgruppe ist die geplante Erhöhung der Baudichte. Aktuell liegt diese auf dem als landwirtschaftliches Grün ausgewiesenen Areal bei 0 m³/m². Geplant ist jedoch eine drastische Steigerung auf eine Wohnbaudichte von 3 m³/m², obwohl die derzeitige maximale Baudichte in Terlan bei 2,2 m³/m² liegt. „Sind Schulen, Kindergärten und Sporteinrichtungen in der Lage, eine so starke Bevölkerungszunahme zu verkraften?“, fragt Profanter. Der geplante Bau von 140 bis 170 neuen Wohnungen könnte bis zu 400 zusätzliche Einwohner ins Dorf bringen und damit die bestehende Infrastruktur erheblich belasten.

Die Aktionsgruppe stellt die Frage in den Raum, ob Terlan tatsächlich so viele neue Wohnungen benötige und ob es gelingen könne, diese zusätzlichen Bürger in das Dorfleben zu integrieren. Eine Entschädigungszahlung von 1,4 Millionen Euro sei zwar im Gespräch, doch Profanter warnt: „Was nützen uns diese Einnahmen, wenn auf der anderen Seite ein Finanzloch von unüberschaubarem Ausmaß entsteht, das die Gemeinde nicht bewältigen kann?“

Appell an Gemeinderat und Bevölkerung

Profanter betont, dass die Verantwortung für die Zukunft von Terlan nicht nur beim Gemeinderat, sondern auch bei den Bürgern selbst liege: „Jeder Bürger hat das Recht, sich zu äußern und zu fragen, ob diese Entscheidung im besten Interesse der Gemeinschaft ist.“ Der kürzlich verteilte Flyer der Aktionsgruppe richte sich an alle Terlaner und sei bewusst ohne Namensnennung gestaltet, um klarzustellen, dass es hier nicht um Wahlwerbung gehe. „Es geht um die Zukunft unserer Heimat“, so Profanter.

Die Botschaft der Gruppe sei deutlich: „Nach der Unterzeichnung des Raumordnungsvertrages gibt es kein Zurück mehr.“ Der Gemeinderat müsse sich deshalb bewusst sein, dass er eine Entscheidung mit langfristigen Folgen treffe. „Die gewählten Gemeinderäte sind nicht nur Vertreter der Gemeinde, sondern auch selbst Bürger von Terlan. Sie haben die Verantwortung, im besten Wissen und Gewissen Entscheidungen zu treffen, die das Wohl der Gemeinschaft im Blick haben“, mahnt Profanter.

„Das große Ganze im Blick behalten“

Der Appell lautet, sich nicht auf Einzelrichtlinien zu konzentrieren, sondern das große Ganze zu betrachten: „In einer so bedeutenden Angelegenheit müssen alle relevanten Informationen und Details verstanden werden, bevor eine Entscheidung gefällt wird.“

Die Aktionsgruppe fordert daher mehr Zeit für eine eingehende Prüfung und die Möglichkeit, offene Fragen zu klären. Nur so könne sichergestellt werden, dass der Gemeinderat eine Entscheidung treffe, die die Interessen der gesamten Gemeinde berücksichtige und nicht nur kurzfristige Lösungen suche.

Mit Spannung wird nun erwartet, wie der Gemeinderat auf die Forderungen der besorgten Bürger reagiert und ob eine erneute Diskussion über die geplanten Veränderungen am TOG-Areal möglich wird. Die Zukunft von Terlan liegt in den Händen der Gemeinderäte – und jeder Entscheidung, die sie in den kommenden Tagen treffen.

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