von lif 09.10.2024 16:47 Uhr

Hochwassergefahr: Bevölkerungsschutz gibt noch keine Entwarnung

Der Warnlagebericht des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz weist für morgen (10. Oktober) zum Teil noch die Warnstufe Orange für Hochwasser sowie die Warnstufe Gelb Massenbewegungen und Murgänge auf. „Bei der heutigen Bewertungskonferenz haben wir beschlossen, den Zivilschutzstatus Alfa aufrecht zu erhalten, da heute Abend das nächste Tief Südtirol erreicht“, erklärt der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger. 

Der Pegel Eisack Bozen-Süd hat heute Früh die Vorwarnstufe erreicht. (Foto: LPA/Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz)

Die Prognosen für das gestrige Ereignis sind punktgenau eingetroffen, die Behörden und auch die Bevölkerung waren informiert und vorbereitet und konnten die notwendigen Maßnahmen treffen und sich angemessen verhalten, so das LPA in einer Aussendung.

Von 70 bis 90 Liter pro Quadratmeter Niederschlag berichtet Meteorologe Dieter Peterlin vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in seinem Rückblick, am meisten geregnet hat es in den Südstaulagen Ulten, Passeiertal und südliches Unterland. „Heute Abend erreicht das nächste Tief Südtirol, weitere Niederschlagsmengen werden für morgen untertags erwartet, am meisten wieder in den Südstaulagen mit einer Verschiebung nach Osten, also Ulten, Brennergegend, Unterland. Auch nördlich des Pustertals im Ahrntal ist mit Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 Litern pro Quadratmeter zu rechnen, in den anderen Gebieten sind es voraussichtlich zehn bis 30 Liter pro Quadratmeter. Die Schneefallgrenze liegt während des Hauptereignisses bei 2500 Höhenmetern und sinkt im Norden bis auf 2.000 Meter.“

„Aufgrund der Vorbelastung und des langsamen Rückgangs der Pegelstände, ist die Ausgangslage der Pegelstände bei diesem kommenden Ereignis höher“, erläutert Stefan Ghetta vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen. Am Dienstagabend wurde der Hochwasserdienst aktiviert, weil die Vorwarnstufe der Etsch am Pegel Marling überschritten wurde. An den Pegeln Etsch-Sigmundskron, Etsch-Neumarkt und Etsch-Salurn blieben die Pegel wenige Zentimeter unter der Vorwarnstufe, am Pegel Eisack-Freienfeld wurde die Vorwarnstufe erreicht.

 

Einsatzkräfte weiterhin auf Bereitschaft

Der Hochwasserdienst bleibt in Bereitschaft, da einzelne Pegel die Vorwarnstufe erreichen werden und somit die Hochwasserzentrale voraussichtlich zu Mittag geöffnet werden muss. Zudem erfolgt ein regelmäßiger Austausch mit den Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren.

Die Berufsfeuerwehr berichtet von rund 20 kleineren Einsätzen wegen des Unwetters, unter anderem wegen umgeknickter Bäume. Wegen der Bodenbefeuchtung können Rutschungen und Steinschläge auch erst in den kommenden Tagen auftreten. Alle Mitarbeiter des Landesstraßendienstes sind weiterhin in Bereitschaft. Ebenfalls in Bereitschaft befinden sich die Landesgeologie und die Forstinspektorate.

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