von ag 05.10.2024 17:13 Uhr

Sicheres Heizen: Tipps von Fachleuten

Es wird immer kälter im Land. Heizen ist angesagt. Die lvh-Berufsgemeinschaften der Kaminkehrer und Hafner setzten gemeinsam mit dem Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr die Kampagne „KO durch CO“ fort. Damit wollen sie auf die Gefahren durch falsches Heizverhalten aufmerksam machen.

Bild: APA/dpa

In der Firma Nicolussi Alpfire in Branzoll erklärten am Freitag die Obmänner der Hafner und Kaminkehrer im lvh, sowie Vertreter der Berufs- und Freiwilligen-Feuerwehr auch anhand einer praktischen Demonstration, wie ein Kamin richtig angeheizt wird und welche Gefahren zu vermeiden sind. Ein sicherer Kamin bietet Schutz und Sicherheit, sowohl vor Kohlenmonoxid (CO) als auch vor Bränden, erklärt der lvh in einer Pressemitteilung.

Die zunehmende Bedeutung dieses Themas wird durch die Aktion „KO durch CO“ verstärkt. Festbrennstoffe wie Stückholz und Pellets erfreuen sich großer Beliebtheit, doch ihre Nutzung erfordert Sorgfalt und Fachkenntnis. „Das Thema Sicherheit steht dabei an oberster Stelle“, unterstrich lvh-Vizepräsident Hannes Mussak zu Beginn der Veranstaltung.

Ursachen und Prävention

Kaminbrände sind grundsätzlich auf den falschen Umgang mit Holz beschickten Feuerstätten zurückzuführen. Mögliche Ursachen können z.B. das Verbrennen von feuchtem oder lackiertem Holz, das Verbrennen von Müll, Stoffen, Dekorationen bei Geschenkverpackungen und dergleichen sein. Jedoch auch eine mangelhafte Abgasanlage, das Verbrennen mit zu wenig Sauerstoff aber auch stark windiges Wetter kann die Zuggeschwindigkeit im Kamin kurzfristig erhöhen und dadurch einen Brand auslösen. „Durch präventive Kontrollen können CO-Austritte und Brände vermieden werden. Deshalb sollten man nach der Heizsaison Kamine und Feuerstätten von Fachleuten überprüfen lassen“, erklärte der Obmann der Hafner im lvh, Christian Gross. „Das richtige Anheizen von oben ist entscheidend für eine saubere und effiziente Verbrennung. Auch hier gilt es, den Rat des Fachpersonals zu befolgen“, unterstrich Gross.

Gute und schlechte Verbrennung

Eine gute Verbrennung erkennt man daran, dass am Kamin kein sichtbarer Rauch aufsteigt und keine Geruchsbelästigung entsteht. Die Asche ist hellgrau bis weiß und es bildet sich nur wenig Ruß. Zudem zeichnet sich eine effiziente Verbrennung durch einen niedrigen Brennstoffverbrauch und gelbe, lebendige Flammen aus.

Bei einer schlechten Verbrennung hingegen ist dicker, „fetter“ Rauch zu sehen, der von gelber bis dunkelgrauer Farbe sein kann. Dieser Rauch geht häufig mit einer unangenehmen Geruchsbelästigung einher. Die Asche ist schwer und dunkel, und die Kaminmündung zeigt eine schwarze Verfärbung. Zusätzlich wird deutlich mehr Brennstoff verbraucht, und die Flammen sind rot bis dunkelrot.

Sicherheit und richtige Handhabung

Kamine sorgen für die ungehinderte Abführung der Verbrennungsgase jeglicher Feuerstätten und Brennstoffe. „Hier ist wichtig, dass alle Komponenten dicht miteinander verbunden sind und damit wird gewährleistet, dass in den Raum kein Abgas eindringen kann“, erklärte der Obmann der Kaminkehrer im lvh, Christian Resch. „Dies wird durch die fachgemäße Installation gewährleistet. Wir Kaminkehrer tragen dazu bei, dass durch die Kaminabnahme die Dichtheit und Brandschutz des Kamins gegeben sind“, so Resch.

Um Kaminbränden vorzubeugen ist es wichtig, Feuerstätten immer von Fachleuten installieren zu lassen, die den gesamten Prozess überwachen – von der Berechnung der Anlage bis hin zur ersten Befeuerung. „Kohlenmonoxidaustritte und Brände lassen sich durch den richtigen Umgang mit Feuerstätten und regelmäßige Wartungen für alle Brennstoffe vermeiden. Besonders sinnvoll ist es, Rauchmelder und Kohlenmonoxidwarner in den Wohnräumen zu installieren, um rechtzeitig vor Gefahren gewarnt zu werden“, erläuterte Felix Reggiani von der Berufsfeuerwehr Bozen.

Gefahren werden unterschätzt

Christoph Oberhollenzer, Direktor des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols und Leiter der Landesfeuerwehrschule ergänzet: „Die Gefahren, welche von mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen wie Holz, Kohle, Öl und Gas, betriebenen Heizanlagen und Feuerstätten ausgehen, werden immer wieder unterschätzt. Jährlich ereignen sich dadurch in Südtirol rund 120 Brände und auch lebensgefährliche Vergiftungen durch Entstehung von Kohlenmonoxid.“ Deshalb seien vorbeugenden Maßnahmen zur Verhinderung der Entstehung von Kohlenmonoxid für die Sicherheit entscheidend, z.B. regelmäßige Kontrollen und Wartungen, richtige Bedienung. Auch entsprechende Sensibilisierungskampagnen seien sinnvoll.

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