von ag 05.10.2024 18:03 Uhr

Katholisches Forum: „Was lässt uns hoffen?“

Das Katholische Forum lud am Samstag in Zusammenarbeit mit der Cusanus-Akademie und dem „Sonntagsblatt“ zu einer Tagung mit dem Titel „Was lässt uns hoffen?“ nach Brixen. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Krisen unserer Zeit eine aktuelle Frage, über die es sich nachzudenken lohnt.

Vertreter der Mitgliedsorganisationen im Katholischen Forum mit der Referentin und den Referenten der Tagung sowie LH Arno Kompatscher - Foto: Cusanus-Akademie

In seiner Begrüßung zur Eröffnung der Tagung betonte der Präsident des Katholischen Forums, Franz Tutzer, dass die diesjährige Tagung gewissermaßen an jene im vergangenen Jahr anschließe. „Damals war unser Tagungsthema ,Sorge tragen für das gemeinsame Haus‘.“ Heuer stelle man die Hoffnung in den Mittelpunkt der Überlegungen. „Ohne Hoffnung, ohne eine Haltung der Zuversicht wird die Vision einer lebensgerechten, einer wirklich nachhaltigen Gesellschaft, die Vision eines guten Lebens für alle nicht zu verwirklichen sein“, so Tutzer.

Mit dieser Tagung wollte das Forum einen kleinen Beitrag gegen die sich ausbreitende Resignation und gegen das Gefühl der Ohnmacht leisten, „gleichzeitig wollen wir uns auch nicht von falschen Hoffnungen im Sinne eines oberflächlichen Optimismus, im Sinne von ,es wird schon alles gut gehen‘ oder von einfachen Lösungen populistischer Einflüsterer täuschen lassen. Und wir möchten diesen Beitrag bewusst als Christen leisten“, so der Präsident des Forums.

Was lässt Christen hoffen?

Den Reigen der Vortragenden eröffnete Prof. Jozef Niewiadomski, em. Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Er schlug in seinem Vortrag einen Bogen vom alttestamentlichen Ijob bis herauf in die Gegenwart zu den Glaubenszeugen Josef Mayr-Nusser, Dietrich Bonhoeffer und Franz Jägerstätter. Er stellte die Frage, was konkret Christen hoffen lässt.

„Die Welt in Gottes Händen wissend und sich für das Beste einsetzend (und das kann heute die notwendige Bereitschaft zur Umkehr sein), das macht die Eigenart der christlichen Hoffnung und der christlichen Existenz in dieser endlichen Welt aus“, so Niewiadomski. Für Christen könne es keine Grenzen der Hoffnung geben. „Deswegen haben wir auch einen anderen Blick auf die Krisen der Gegenwart. Wir verharmlosen sie nicht. Wir akzeptieren sie als gegeben, ohne sich von ihnen entmutigen zu lassen.“

Es folgten Vorträge von Prof. Ulrike Tappeiner, Präsidentin der Freien Universität Bozen und Markus Moling, Professor für Philosophie an der Phil.-Theologischen Hochschule in Brixen.

Dokument dem Landeshauptmann übergeben

Den Abschluss der Tagung bildete ein Gespräch zum Thema „Zwischen Ohnmacht und Hoffnung“, das Maja Clara mit Landeshauptmann Arno Kompatscher geführt hat. Schließlich überreichte Franz Tutzer dem Landeshauptmann das Dokument „Sorge tragen für das gemeinsame Haus“ als gemeinsamen Ausdruck der 15 Mitgliedsorganisationen des Katholischen Forums an den Landeshauptmann. Mit Blick auf das Ziel eines guten Lebens für alle können laut Forum die im Dokument angeführten Anliegen und Forderungen an die Politik Orientierung für das politische Handeln sein.

  • Franz Tutzer und LH Arno Kompatscher - Foto: Cusanus-Akademie
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