von hz 04.10.2024 15:08 Uhr

„Schämen Sie sich, Herr Gennaccaro!“

Geht es nach Angelo Gennaccaro – Landtagsvizepräsident und Regionalassessor – solle künftig auch in der Landesverwaltung und in den Gemeinden von den Regelungen rund um den Proporz und die Zweisprachigkeitspflicht abgewichen werden. Die Junge „Süd-Tiroler Freiheit“ (STF) zeigt sich zutiefst schockiert und fordert sinnvolle Maßnahmen, um einem Personalmangel entgegenzuwirken.

Melanie Mair von der Jungen Süd-Tiroler Freiheit - Foto: STF

Bekanntlich hat die Sechserkommission jüngst entschieden, die Bestimmungen zu Proporz und Zweisprachigkeit bei 5.000 staatlichen Stellen in Südtirol aufzuweichen, um dem Personalmangel in der öffentlichen Verwaltung entgegenzuwirken. Landtagsvizepräsident und Regionalassessor Angelo Gennaccaro hat daraufhin in einem Video in den sozialen Medien von dieser Neuerung berichtet. Am Ende dieses Videos erklärt er, sich dafür einzusetzen, dass diese vom Proporz und von der Zweisprachigkeitspflicht abweichende Neuregelung zukünftig ebenfalls auf die Landesverwaltung und die Gemeinden ausgeweitet wird, informiert das freie Bündnis für Tirol in einer Aussendung. Die Junge STF zeigt sich zutiefst schockiert über diese Aussagen.

Der Proporz und die Zweisprachigkeitspflicht in den öffentlichen Ämtern seien eine wichtige Errungenschaft und gleichzeitig auch Schutz für die deutsche – und ladinische – Sprachgruppe in Südtirol. „Es handelt sich um Maßnahmen, die absolut im Einklang mit dem Minderheitenschutz stehen“, betont Melanie Mair, Landesjugendsprecherin der „Süd-Tiroler Freiheit“. Zumal vor einigen Jahrzehnten öffentliche Stellen nur der italienischen Sprachgruppe vorbehalten waren, seien die vorgenannten Schutzmaßnahmen unabdingbar, um diese Arbeitsplätze ebenfalls der deutschen – und ladinischen – Sprachgruppe zugänglich zu machen und um einen deutschen bzw. ladinischen Umgang ebendort zu garantieren.

„Besetzung deutscher Stellen durch italienischsprachiges Personal“

„Deutsche Stellen werden durch diese neue Regelung problemlos durch italienischsprachiges Personal besetzt“, so Mair. „Hinzu kommt, dass Personen immer weniger Ansporn haben werden, beide Sprachen, sprich Deutsch und Italienisch, zu lernen. Anstatt dafür zu sorgen, dass die Südtiroler beide Sprachen immer besser beherrschen, wird ein Schritt in genau die entgegengesetzte Richtung gesetzt“, sagt Mair. Die jüngsten Aussagen Gennaccaros, aber auch das gesamte Verhalten der Mitglieder der Sechserkommission – vor allem jenes der SVP-Mitglieder – seien zum Schämen, ist die Junge STF überzeugt.

Um einem Personalmangel in der öffentlichen Verwaltung tatsächlich entgegenzuwirken, müssten ganz andere Maßnahmen ergriffen werden. So müssten zum einen administrative Vorgänge entschlackt sowie vereinfacht und zum anderen die Gehälter der Bediensteten dringendst angehoben werden. Des Weiteren müssten Ideen aufgegriffen werden, um die Arbeitszeiten noch flexibler gestalten zu können „Die Arbeit in den öffentlichen Ämtern kann durch Maßnahmen wie die vorgenannten wieder attraktiver gestaltet werden“, so Mair. „Die Aufweichung von Proporz und Zweisprachigkeitspflicht ist hingegen absolut der falsche Weg“.

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  1. TomTom
    04.10.2024

    Und das die Walschen Südtirol Ausbeute u Italianisieren wollen sollte jeden klar sein,auch der SVP

  2. TomTom
    04.10.2024

    Wahnsinn was da abgeht
    Das hat man nun davon aber mit uns kann man ja alles machen
    Wirklich zum schämen, drecksbande

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