Nutzung von Homeoffice geht deutlich zurück
Eine Studie von Deloitte Österreich, in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und der Universität Graz, untersuchte die Verbreitung flexibler Arbeitsmodelle. 2022 hätten in 90 Prozent der befragten Unternehmen mindestens die Hälfte der Mitarbeiter die Möglichkeit gehabt, im Homeoffice zu arbeiten. 2024 seien es nur noch 73 Prozent. Geschäftsführer zeigten sich besonders skeptisch: Fast ein Viertel der Beschäftigten wünscht sich demnach mehr Homeoffice, während ein Viertel der Geschäftsführenr das aktuelle Ausmaß für übertrieben hält. Über ein Drittel dieser Führungskräfte fordert sogar eine weitgehende Einstellung des Remote Workings, obwohl die Produktivität im Homeoffice nicht nachweislich geringer ist.
„Ein beträchtlicher Teil der Führungskräfte befürchtet weiterhin, dass die Arbeitszeit im Homeoffice für private Zwecke genutzt wird“, erklärt Bettina Kubicek, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Graz. „Obwohl es solche Fälle geben mag, zeigen Studien, dass diese Bedenken weitgehend unbegründet sind.“ 44 Prozent der Führungskräfte bewerten die Auswirkungen des Homeoffice auf Produktivität und Leistung positiv, 47 können keinen Unterschied zwischen Homeoffice und Büro erkennen. 76 Prozent der Beschäftigten meinen, zu Hause produktiver und leistungsfähiger zu sein.
Alternative Arbeitsmodelle wie Workation oder die vier-Tage-Woche stießen bei Unternehmen auf Ablehnung. Rund 50 Prozent der Mitarbeiter dürfen nicht aus dem Ausland arbeiten und nur fünf Prozent der Unternehmen beschäftigen sich aktiv mit der vier-Tage-Woche, obwohl 45 Prozent der Bewerber gestiegene Erwartungen an dieses Modell haben. Christian Korunka, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Wien, warnt: „Unternehmen können es sich nicht leisten, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter hinsichtlich flexibler Arbeitsmodelle zu ignorieren. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten innovative Arbeitsmodelle Vorrang haben.“
APA/UT24Â